Im grössten aller pharaonischen Grabmonumente verläuft ein Korridor, den seit den Erbauern kein Mensch mehr betreten hat. Möglicherweise gibt es aber noch einen weiteren, grösseren Hohlraum.
Einige Meter über dem heutigen Zugang in die Cheopspyramide ist etwas Merkwürdiges zu sehen: In einer Kerbe der geböschten Fassade des weltberühmten Kalksteinkörpers in Giza vor den Toren Kairos sitzen zwei Winkel aus vier jeweils etwa zwei Meter breiten glatt behauenen Steinblöcken. Die Spitzen dieser sogenannten Chevrons weisen giebelartig nach oben, und tatsächlich beginnt unter ihnen der Gang, durch den einst der Sarkophag mit der Mumie des Pharao Cheops alias Khufu in der Mitte des 26. Jahrhunderts vor Christus ins Innere des gewaltigen Baus geschoben wurde. Der höhlenähnliche Tunnel zehn Steinlagen tiefer, durch den heute die Touristen die Pyramide betreten, ist erst um das Jahr 820 nach Christus in der Zeit des Abbasiden-Kalifen al Ma’mun angelegt worden. Da war die Sargkammer des Pharao wohl schon längst geplündert.
Diese sogenannte Königskammer, gefügt aus enormen Quadern schönsten Rosengranits und vom vollen Gewicht der darüber liegenden Steinmassen durch ein System aus Entlastungskammern geschützt, ist aber nur eine von drei Räumen im Pyramideninneren, das ausserdem noch eine Anzahl von Gängen und Schächten birgt. Darunter ist die erstaunliche „Grosse Galerie“, durch die man zur Königskammer gelangt. Die Frage war lange, ob es ausserdem noch weitere Hohlräume gibt.