Die Europäische Union erhält den Friedensnobelpreis
Sichtlich stolz: EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso am Freitag in Brüssel. (© Europäische Union, 1995-2012)
Oslo – Der Friedensnobelpreis 2012 geht an die Europäische Union. Das Nobelpreis-Komitee in Oslo würdigt damit den Beitrag der EU zur «friedlichen Entwicklung in Europa».
Nobelpreis-Komitee-Chef Thorbjörn Jagland begründete die Entscheidung damit, dass die Europäische Union über sechs Jahrzehnte entscheidend zur friedlichen Entwicklung in Europa beigetragen habe. Auch wenn die Europäische Union derzeit mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und sozialen Unruhen zu kämpfen habe, wolle das Komitee den Blick auf deren wichtigsten Erfolg richten, nämlich den erfolgreichen Kampf für den Frieden und die Demokratie.
Zeichen gegen Europa-Skepsis
Die Europäische Union war schon öfters als Kandidatin für die Auszeichnung gehandelt worden. Die Auszeichnung ist ein Zeichen gegen die Europa-Skepsis, die sich in der Schulden- und Wirtschaftskrise verstärkt. Der momentanen Nobel-Jury ist wichtig, mit der Preisvergabe aktuelle Prozesse zu unterstützen.
Überreicht wird der mit 1,4 Mio Franken dotierte Preis am 10. Dezember, dem Todestag von Stifter Alfred Nobel. Mit der Bekanntgabe bewahrheitete sich, was das norwegische Fernsehen NRK schon ungefähr eine Stunde vor der offiziellen Mitteilung des Nobelkomitees berichtet hatte.
Im vergangenen Jahr hatten sich die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf, die liberianische Aktivistin Leymah Gbowee und die jeminitische Bürgerrechtlerein Tawakkul Karman den Preis geteilt. (mc/pg)