Die USA ziehen massiv weniger Kapital an
Washington – Die USA haben im September ungewöhnlich wenig ausländisches Kapital ins Land gelockt. Nach einem Zustrom von korrigiert 63,5 (zunächst 91,4) Milliarden Dollar im August lagen die Zuflüsse zuletzt bei nur noch 4,7 Milliarden Dollar. Das geht aus Zahlen des Finanzministeriums vom Freitag hervor. Es ist der geringste Zustrom an Kapital seit April.
Die an den Finanzmärkten besonders beachteten langfristigen Zuflüsse waren ebenfalls stark rückläufig. Sie sanken von revidiert 90,3 (90,0) Milliarden Dollar auf 3,3 Milliarden Dollar. Das ist der geringste Wert sei über einem Jahr. Die Markterwartungen wurden klar verfehlt. Die USA benötigen einen regelmässigen Zufluss an ausländischem Kapital, um ihr hohes Defizit in der Leistungsbilanz zu finanzieren.
Industrieproduktion sinkt überraschend
Die US-Industrie hat durch die Folgen des Hurrikans «Sandy» an Schwung verloren: Im Oktober sei die Produktion um 0,4 Prozent zum Vormonat gefallen, teilte die US-Notenbank mit. Ökonomen hatten einen geringen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet. Nach Einschätzung der Notenbank haben die Folgen von «Sandy» an der Ostküste der USA die Industrieproduktion um fast einen Prozentpunkt belastet. Im Vormonat war die Industrieproduktion den Angaben zufolge noch um revidiert 0,2 Prozent (zuvor 0,4 Prozent) gestiegen.
Auch die Kapazitätsauslastung der US-Industrie ging laut Notenbank zurück. Sie sei im Oktober von revidiert 78,2 Prozent (zuvor 78,3 Prozent) im Vormonat auf 77,8 Prozent gesunken. Volkswirte hatten zuvor 78,3 Prozent erwartet. (awp/mc/pg)