Indigenen-Schützer Bruno Araujo Pereira und Guardian-Journalist Dom Phillips sind im brasilianischen Amazonasgebiet tot aufgefunden worden. Zielscheibe der Wut ist nun der rechtspopulistische Präsident Bolsonaro. Sein Rivale Lula macht ein historisches Versprechen.
Irgendwo in den Tiefen des indigenen Territoriums „Vale de Javari“ fanden die Behörden nach tagelanger Suche am Mittwoch zwei Leichen. Alles deutet daraufhin, dass es sich bei den beiden Toten um den Indigenen-Schützer Bruno Araujo Pereira und Guardian-Journalist Dom Phillips handelt. Ihre Reise endete in einer der gefährlichsten Regionen Südamerikas, im völlig unübersichtlichen Drei-Ländereck von Brasilien, Peru und Kolumbien.
Hier im Amazonas-Regenwald schreiben illegale Goldsucher, Holzfäller, Fischer, die Drogenmafia, linke Guerilla-Gruppen und rechte Paramilitärs die Gesetze des Stärkeren. Araujo und Phillips wollten über die schweren Menschenrechtsverletzungen gegen die indigene Bevölkerung berichten, die fortschreitende Zerstörung des Ökosystems Amazonas dokumentieren. Nun sind sie tot, zum Schweigen gebracht vom Fischer Amarildo da Costa de Oliveira, der am Ende angesichts erdrückender Indizien die Tat gestand und die Behörden zum Tatort führte.
Offenbar war Araujo den illegalen Machenschaften des Raubfischers auf die Schliche gekommen. Die sterblichen Überreste sollen so schnell wie möglich den Familien übergeben werden.
Schon jetzt ist absehbar welche politischen Folgen der Doppelmord nach sich ziehen wird. Zielscheibe nicht nur der brasilianischen, sondern der internationalen Wut ist Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro. Ihm wird nicht helfen, dass die Polizei und Armee die Täter relativ schnell finden konnten und nun eine umfassende Aufklärung der Tat möglich ist.