New York – Donald Trump hat den grössten US-Autohersteller General Motors (GM) wegen Importen aus Mexiko attackiert. «General Motors schickt in Mexiko gefertigte Modelle des Chevy Cruze steuerfrei über die Grenze zu US-Händlern. Produziert in den USA oder zahlt hohe Einfuhrsteuern!», twitterte der künftige US-Präsident am Dienstag. GM stellt die meisten Chevrolet Cruze im Bundesstaat Ohio her, einige Modelle werden jedoch aus Mexiko importiert. Das Unternehmen äusserte sich auf Nachfrage zunächst nicht.
Trump, dessen Wahlkampf-Slogan «Amerika zuerst» lautete, ist die Produktion von US-Unternehmen im Ausland ein Dorn im Auge. Auch den GM-Rivalen Ford hat er schon wegen der Verlagerung von Jobs ins Niedriglohn-Nachbarland Mexiko angegriffen. Ein Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada will Trump neu verhandeln. Eigentlich gilt Trumps Verhältnis zu GM bislang aber nicht als belastet. Von Vorstandschefin Mary Barra lässt er sich in Wirtschaftsfragen beraten. Zudem hat Trump eine Vorliebe für die GM-Marke Cadillac.
Ford stoppt Pläne für Werk in Mexiko nach Trump-Kritik
Der Autohersteller Ford verzichtet unterdessen nach Kritik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump auf ein neues Werk in Mexiko. Die Pläne für eine 1,6 Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro) teure Fabrik in San Luis Potosi seien gestoppt worden, teilte das US-Unternehmen am Dienstag mit. Stattdessen sollten nun 700 Millionen Dollar in eine bestehende Fertigungsstätte in Flat Rock im Bundesstaat Michigan investiert werden. Die Expansion werde 700 neue Jobs schaffen. Das Werk solle für den Bau von selbstfahrenden und elektrischen Autos umgerüstet werden.
Um die Profitabilität des Konzerns zu steigern, wird Ford allerdings nach eigenen Angaben die neue Generation des Modells Focus in einem bereits bestehenden Werk im mexikanischen Hermosillo herstellen. (awp/mc/upd/ps)