Dow-CEO Andrew Liveris.
Midland – Der US-Chemiekonzern Dow Chemical ist im vierten Quartal wegen schwacher Plastikgeschäfte und Sonderlasten in Brasilien überraschend in die Verlustzone gerutscht. Unter dem Strich sei ein Quartalsverlust von 20 Millionen Dollar angefallen im Vergleich zu einem Gewinn von 426 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, teilte der Konzern am Donnerstag in Midland mit.
Je Aktie lag der Verlust bei zwei Cent. Der Umsatz legte dank Preiserhöhungen um zwei Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar zu. Analysten hatten hingegen einen Quartalsgewinn und auch etwas höhere Umsätze erwartet. Im Gesamtjahr erzielte Dow Chemical mit knapp 60 Milliarden Dollar (+12%) einen Umsatzrekord und verdiente unter dem Strich 2,40 (1,97) Milliarden Dollar. In allen Segmenten – ausser Elektronik und funktionelle Materialien – und Regionen sei das Umsatzwachstum prozentual zweistellig gewesen, hiess es. Besonders stark war der Zuwachs in den aufstrebenden Volkswirtschaften. Preiserhöhungen machten die gestiegenen Rohstoffkosten mehr als wett.
Dow profitiert von breiter geographischer Ausrichtung
«Wir werden weiterhin die globalen wirtschaftlichen Trends genau beobachten», sagte Konzernchef Andrew Liveris. Die Herausforderungen in Westeuropa dürften in naher Zukunft fortbestehen. Entscheidende Verbesserungen der Marktbedingungen seien im ersten Quartal nicht zu erwarten. Die wirtschaftliche Erholung dürfte im Verlauf des zweiten Quartals und dem Rest des Jahres aber an Fahrt aufnehmen. Dow profitiere von seiner breiten geographischen Ausrichtung. Die Schwäche in Europa sei durch Rekordumsätze in den Schwellenländern ausgeglichen worden.
Die deutschen Konkurrenten BASF und Bayer werden ihre Bilanzen in wenigen Wochen präsentiert. (awp/mc/ps)