EADS kehrt 2010 deutlich in Gewinnzone zurück

Louis Gallois

EADS-CEO Louis Gallois.

München – Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS ist im Jahr 2010 wieder deutlich in die Gewinnzone zurückgekehrt. Nachdem die Probleme beim Militärtransporter A400M dem deutsch-französischen Unternehmen im Vorjahr tiefrote Zahlen eingebrockt hatten, erzielte EADS dank des Auslieferungsrekords der wichtigsten Tochter Airbus nun einen Jahresgewinn von 553 Millionen Euro. Für 2011 zeigte sich das Management vorsichtig optimistisch: Während Airbus weiter wachsen soll, erschwert der Sparkurs von Europas Regierungen das Rüstungsgeschäft des Konzerns.

Mit den schwarzen Zahlen kehrt EADS auch zur Dividendenzahlungen zurück. Die Anteilseigner sollen je Aktie 22 Cent erhalten, nachdem sie im Verlustjahr 2009 leer ausgegangen waren. Die Erwartungen der Analysten übertraf der Konzern teils deutlich. Den Verlust von 763 Millionen Euro aus dem Vorjahr konnte EADS 2010 allerdings nicht wettmachen.

Rekordumsatz
Vor allem das boomende Geschäft mit Verkehrsflugzeugen bescherte EADS im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz. Die Erlöse legten um sieben Prozent auf 45,8 Milliarden Euro zu. Zu dem Wachstum trugen neben Airbus auch der Hubschrauberhersteller Eurocopter, die Raumfahrtsparte Astrium und die Rüstungstochter Cassidian bei. Das Militärgeschäft blieb auch der wichtigste Gewinnbringer: Mit 457 Millionen Euro steuerte die Sparte anderthalb Mal so viel zum operativen Gewinn des Konzerns bei wie die grösste Tochter Airbus. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern, Wertminderungen, Abschreibungen und ausserordentlichen Posten – bei EADS als EBIT bezeichnet – kletterte konzernweit auf 1,2 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte hier noch ein Verlust von 322 Millionen Euro gestanden.

Mehr Aufträge für Airbus
Für 2011 rechnet die EADS-Führung um Konzernchef Louis Gallois vor allem bei Airbus mit einer weiter steigenden Nachfrage. Die Zahl der ausgelieferten Flugzeuge soll von zuletzt auf 520 bis 530 Maschinen steigen. Im vergangenen Jahr hatte Airbus 510 Flieger ausgeliefert. Die Zahl der Bestellungen soll – Stornierungen nicht berücksichtigt – die Zahl der Auslieferungen übertreffen. Entsprechend soll der Konzernumsatz weiter zulegen. Der Sparkurs vieler Staaten macht EADS jedoch Sorgen. Die Märkte, etwa im Rüstungssektor, müssten weiterhin aufmerksam beobachtet werden, hiess es. (awp/mc/upd/ss)

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