EADS-Chef Louis Gallois.
München – Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS ist trotz der Schuldenkrise in Europa und der Sorge vor einem Abschwung derzeit nicht im Krisenmodus. «Die Nachfrage etwa nach Flugzeugen oder Helikoptern ist immer noch stark», sagte EADS-Chef Louis Gallois der «Süddeutschen Zeitung» vom Donnerstag. «Und wir sind verhältnismässig gut geschützt: Wir haben elf Milliarden Euro Nettoliquidität.»
Der Auftragsbestand liege auf dem Rekordwert von mehr als 500 Milliarden Euro. EADS sei zurzeit somit auf der sicheren Seite, auch wenn er wachsam bleibe. Mit Blick auf die Krise in Europa mahnte der Chef des grössten deutsch-französischen Unternehmens: «Es besteht die Gefahr einer systemischen Krise, wenn wir das Problem der Führungsfrage in der Euro-Zone nicht lösen.» Europa brauche schnelle, klare und sowohl kurz- als auch langfristige Beschlüsse und Taten.
Skepsis gegenüber einem Kerneuropa
Ein Kerneuropa mit dem Euro sieht Gallois skeptisch: «Ich denke nicht, dass es einfach wäre, diesen Weg zu gehen, aber wenn es nur noch ein Kerneuropa mit dem Euro geben würde, könnte das hinter EADS als exportorientiertem Unternehmen ein Fragezeichen setzen.» Es bestünde die Gefahr, dass der Euro gegenüber dem Dollar noch stärker werden würde und europäische Exporte dementsprechend teurer. (awp/mc/ps)