EADS stellt Aktionären höhere Dividenden in Aussicht
EADS-CEO Louis Gallois.
Amsterdam – Der Airbus-Mutterkonzern EADS will seine Aktionäre künftig verstärkt am Geschäftserfolg beteiligen. Die für 2010 geplante Ausschüttung von 22 Cent je Aktie sei «der erste Schritt bei unseren Bemühungen, die Dividenden in den nächsten Jahren zu verbessern», sagte EADS-Aufsichtsratschef Bodo Uebber am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Amsterdam.
In der Debatte um die künftige EADS-Führungsspitze deutete der Manager eine einvernehmliche Lösung an: «Wir werden uns dafür einsetzen, dass der Übergang 2012 reibungslos vonstatten geht.» Die EADS-Aktie reagierte unentschieden auf die Nachrichten. Zuletzt lag sie an der Pariser Börse mit 0,25 Prozent im Plus bei 22,40 Euro und entwickelte sich damit etwas stärker als der französische Index CAC-40 .
Mitte 2012 läuft Vertrag von CEO Louis Gallois aus
Mitte 2012 läuft der Vertrag von EADS-Chef Louis Gallois aus. Scheidet der heute 67-jährige Manager wie geplant aus, muss die deutsch-französische Balance im Konzern neu austariert werden. Als Gallois› Nachfolger wird Airbus-Chef Thomas Enders gehandelt. Sollte der Deutsche an die Konzernspitze wechseln, müsste Aufsichtsratschef Uebber seinen Platz voraussichtlich für einen Franzosen freimachen. Ueber, im Hauptberuf Finanzchef bei Daimler , will die Rolle des Autobauers als EADS-Grossaktionär ohnehin beenden. Geht Uebber als Aufsichtsratschef, könnte dies umgekehrt auch einer Verlängerung von Gallois› Vertrag im Wege stehen.
Hausgemachte Probleme drücken auf Ergebnis
Der Franzose hat den Konzern in den vergangenen Jahren erfolgreich durch die Wirtschaftskrise geführt. Dank dicker Auftragsbücher lief die Produktion nahezu ungebremst weiter. Doch hausgemachte Probleme beim weltgrössten Passagierflugzeug A380 und dem Militärtransporter A400M drücken auf die Ergebnisse. Die A380-Produktion soll erst ab Mitte des Jahrzehnts schwarze Zahlen schreiben. Beim A400M mussten die Auftraggeber-Staaten Milliarden zuschiessen, um das Projekt nicht scheitern zu lassen. Derzeit leidet die EADS-Rüstungssparte Cassidian unter den Kürzungen in Europas Verteidigungshaushalten.
Schwacher Dollar kann EADS erst ab 2012 helfen
Der schwache US-Dollar kann EADS erst ab 2012 helfen. Im ersten Quartal hatte der Wertverfall seiner Fremdwährungsbestände und Absicherungsgeschäfte das Unternehmen sogar in die roten Zahlen gezogen. Unterdessen steckt die wichtigste Konzerntochter Airbus viel Geld in die Entwicklung des Langstreckenfliegers A350. Die erste Maschine des Typs solle weiterhin im zweiten Halbjahr 2013 an die Kunden ausgeliefert werden, wie Gallois bekräftigte.
Auftragsboom erwartet
Angesichts der weltweiten Begeisterung für die Neuauflage des Airbus A320 als A320neo rechnet die EADS-Spitze weiterhin mit einem Auftragsboom. Im Gesamtjahr soll Airbus insgesamt 520 bis 530 Flugzeuge ausliefern und brutto noch mehr Neubestellungen hereinholen. Der Konzernumsatz soll den Vorjahreswert von 45,8 Milliarden Euro übertreffen. Einmaleffekte herausgerechnet, soll der Konzern im operativen Geschäft wie im Vorjahr 1,3 Milliarden Euro verdienen. (awp/mc/upd/ss)