EDF-Chef Henri Proglio.
Brüssel – Der französische Stromkonzern Electricite de France (EDF) hat laut einem Zeitungsbericht ein Milliardenprojekt in Grossbritannien an Land gezogen. Wie das «Wall Street Journal» (Montag) unter Berufung auf informierte Kreise schreibt, stünden der Konzern und die britische Regierung kurz vor einer Einigung über Bau und Betrieb von zwei Kernkraftreaktoren an Englands Westküste. Demnach hat das Geschäft einen Wert von 14 Milliarden britischen Pfund (16,5 Milliarden Euro). Beide Seiten hätten sich bereits auf einen Festpreis geeinigt, zu dem EDF den Strom verkaufen könne. Dieser liege zwischen 90 und 95 Pfund je Megawattstunde.
Zuletzt hatte es Berichte gegeben, EDF wolle die Laufzeit seiner Atomkraftwerke mit kräftigen Investitionen verlängern. Bis 2025 wolle das Unternehmen rund 50 Milliarden Euro in die Anlagen stecken, hatte die Wirtschaftszeitung «Les Echos» Ende September unter Berufung auf ein Schreiben des Konzerns an Arbeitnehmervertreter berichtet. EDF betreibt in Frankreich 58 Atomkraftwerke, die allmählich in die Jahre kommen. (awp/mc/ps)