Alexandre de Juniac, neuer Konzernchef bei Air France-KLM.
Paris – Die krisengeschüttelte Fluggesellschaft Air France-KLM will mit einem auf drei Jahre angelegten ehrgeizigen Sparplan wieder an Höhe gewinnen. Der Verwaltungsrat der französisch-niederländischen Gruppe billigte am Donnerstagabend Pläne, die Einsparungen von mehr als einer Milliarde Euro für den Zeitraum 2012 bis 2014 vorsehen. Dafür sollen unter anderem die Flotte verkleinert und Investitionen gekürzt werden. Die Investitionen wurden nun mit fünf Milliarden Euro festgesetzt nach mehr als sechs Milliarden im Zeitraum 2009 bis 2011.
Die Rückkehr zur Rentabilität durch drastische Kostensenkungen, eine Umstrukturierung im Kurz- und Mittelstreckenbereich sowie ein rascher Schuldenabbau werden als drei Prioritäten des Plans genannt. Vor allem der defizitäre Mittelstreckenbereich soll wieder profitabel werden, hiess es in einer in Paris verbreiteten Erklärung. Er habe 2011 rund 700 Millionen Euro Verlust eingeflogen. Die Schulden sollen bis Ende 2014 um zwei Milliarden auf dann 4,5 Milliarden Euro reduziert werden. Bei Air France sollen 2012/13 alle Gehälter auf dem gegenwärtigen Stand eingefroren werden, bei KLM wurde zur «Lohnmässigung» aufgerufen, ein Einstellungsstopp wird beibehalten.
Medien: 2011 arge finanzielle Schräglage
Das laufende Geschäftsjahr von Air France-KLM dauerte diesmal nur neun Monate. Im Juli wurde beschlossen, künftig nicht mehr zum 31. März, sondern jeweils zum 31. Dezember abzurechnen. Nach Medienberichten hatte vor allem die durch Billigflieger, aber auch asiatische und nahöstliche Konkurrenz bedrängte Air France im vergangenen Jahr eine arge finanzielle Schieflage.
Nach dem überraschenden Weggang des bisherigen Konzernchefs Pierre-Henri Gourgeon Mitte Oktober 2011 soll nun Alexandre de Juniac als neuer Konzernchef die Gruppe auf Erfolgskurs trimmen. Der 49-jährige Absolvent zweier Elite-Hochschulen war zuvor Kabinettschef im französischen Wirtschaftsministerium. (awp/mc/ps)