John Lechleiter, CEO Eli Lilly.
Indianapolis – Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat den bereinigten Gewinn im ersten Quartal stärker als erwartet gesteigert. Der Gewinn ohne Restrukturierungskosten erhöhte sich von Januar bis März um sechs Prozent auf 1,375 Milliarden US-Dollar. Das waren 1,24 Dollar je Aktie, teilte der Konzern am Montag in Indianapolis mit.
Analysten hatten im Schnitt nur mit 1,17 Dollar je Aktie gerechnet. Das erste Quartal wurde durch Sondereinflüsse in Höhe von mehr als 464 Millionen Dollar belastet. Dazu gehörten auch Zahlungen an den deutschen Pharmakonzern Boehringer Ingelheim im Zuge einer gemeinsamen Entwicklung von Diabetesmitteln. Der Umsatz stieg wegen einer wachsenden Nachfrage auf den internationalen Märkten um sechs Prozent auf 5,84 Milliarden Dollar. Für 2011 erwartet das Unternehmen weiterhin einen Gewinnrückgang. Wegen der Dollar-Schwäche geht der Konzern nun aber von einem prozentual einstelligen Umsatzwachstum aus. Bisher waren stabile oder leicht steigende Umsätze prognostiziert worden.
Auslaufende Patente
Wie andere Pharmakonzerne kämpft auch Eli Lilly mit dem Ablauf von Patenten. Die Gesundheitsreform in den USA dürfte den Umsatz von Eli Lilly im laufenden Jahr um 400 bis 500 Millionen Dollar belasten, bekräftigte das Unternehmen. Der Konzern rechnet für das Gesamtjahr mit einem niedrigeren bereinigten Gewinn als 2010 – angestrebt wird weiterhin eine Spanne von 4,15 bis 4,30 (4,74) Dollar je Anteilsschein. Inklusive der Sondereinflüsse dürfte der Gewinn auf 3,86 bis 4,01 (4,58) Dollar je Aktie sinken.
Zyprexa erhält Generika-Konkurrenz
Bei den einzelnen Medikamenten stach das Antidepressivum Cymbalta mit einem zweistelligen Umsatzwachstum heraus. Bei dem für Eli Lilly wichtigsten Medikament, dem Schizophrenie-Mittel Zyprexa, legte der Umsatz dank höherer Preise um sechs Prozent zu. Ab Oktober bekommt das Medikament voraussichtlich aber Konkurrenz durch Nachahmerprodukte. Auf den internationalen Märkten verzeichnete der Konzern einen Zuwachs von acht Prozent im Vergleich zu einem Wachstum von zwei Prozent in den USA. (awp/mc/ps)