Eni-CEO Claudio Descalzi. (Foto: Eni)
Mailand – Der grösste italienische Ölkonzern Eni muss wegen des Einbruchs der Ölpreise einen Milliardenverlust hinnehmen. Wegen Wertberichtigungen lag das Minus bei 7,79 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Mailand mitteilte. Vor einem Jahr stand noch ein Gewinn vor 101 Millionen Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis verfehlte mit minus 696 Millionen Euro die Schätzungen der Analysten. Vor einem Jahr stand noch ein Plus von 2,2 Milliarden Euro an dieser Stelle.
Eni leidet wie Exxon Mobile, BP und alle anderen Unternehmen der Ölbranche unter dem drastischen Preisverfall. Wie bereits angekündigt kürzen die Italiener die Dividende für 2015 auf 80 Cent je Aktie nach 1,12 Euro im Vorjahr. Der spanische Ölkonzern Repsol hatte angesichts der schwierigen Lage am Donnerstag ebenfalls eine Kürzung der Dividende angekündigt.
Aktie legt zu
Eni-Aktien stiegen am Morgen um 2,6 Prozent. Abgesehen von den schwierigen Rahmenbedingungen hatte Eni im abgelaufenen Jahr auch einen Hoffnungsschimmer verkündet: Die Italiener entdeckten vor der Küste Ägyptens das ihren Angaben nach bislang grösste Erdgasfeld im Mittelmeer. Es könnte laut Eni bis zu 850 Milliarden Kubikmeter Gas enthalten. Dies entspreche etwa 5,5 Milliarden Barrel Öl. Die Behörden in Ägypten haben die Pläne von Eni den Angaben nach Anfang des Jahres abgesegnet. Die Produktion soll Ende des kommenden Jahres beginnen. (awp/mc/upd/ps)