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Peking – Rückschlag für die Stimmung in Chinas Industrie: Der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins «Caixin» sei von 49,7 Zählern im März auf 49,4 Punkte im April gesunken, teilte das Magazin am Dienstag in Peking mit. Analysten hatten stattdessen im Durchschnitt mit einer Verbesserung auf 49,8 Punkte gerechnet. Der Index liegt damit wieder deutlicher unter der wichtigen Marke von 50 Punkten. Werte darüber deuten auf Wachstum hin, während darunter von einer Schrumpfung der Wirtschaftsleistung auszugehen ist.
Ökonomen werten die neuesten Daten als Beleg für die Schwäche der Industrie in China, die durch Überkapazitäten, hohe Schulden und schwache Auslandsnachfrage geprägt sei. Dirk Gojny, Analyst bei der National-Bank, spricht von einem «Rückschlag» nach jüngsten Signalen der Besserung.
Experten der Commerzbank sehen das ähnlich. «Unseres Erachtens sprechen diese Daten dafür, dass die Begeisterung über Chinas jüngste Wirtschaftsdaten etwas übertrieben war und dass sich die konjunkturelle Verbesserung im März als kurzlebig herausstellen könnte», so die Analysten. Die zuletzt schwächeren Konjunkturdaten aus den USA und Asien legten vielmehr nahe, «dass noch ein holpriger Weg vor uns liegt.»
Wirtschaft nach wie vor «Prozess der Bodenbildung»
Die neuen Zahlen zeigten, dass Chinas Wirtschaft sich noch immer im «Prozess der Bodenbildung» befindet, sagte Caixins Chefökonom He Fan. Die Regierung müsse Risiken, die zu einer weiteren Abschwächung der Wirtschaft führen könnten, genau im Auge behalten.
Auch der bereits am Sonntag veröffentlichte offizielle Einkaufsmanagerindex des Pekinger Statistikamtes gab im April leicht von 50,2 auf 50,1 Punkte nach. Der offizielle Einkaufsmanagerindex beruht auf einer Umfrage bei 3000 relativ grossen Unternehmen, für den Caixin-Index werden dagegen vorwiegend kleine und mittelgrosse Firmen befragt. (awp/mc/upd/ps)