Eon-CEO Christopher Delbrück. (Foto: Eon)
Düsseldorf – Der geplante radikale Strategiewechsel beim grössten deutschen Energiekonzern Eon hat zu einem Rekordverlust geführt. Das Unternehmen schrieb im vergangenen Jahr unter dem Strich einen Verlust von 3,2 Milliarden Euro und musste damit den höchsten Fehlbetrag seit der Gründung im Jahr 2000 hinnehmen. Das teilte Eon am Mittwoch in Düsseldorf mit.
Hauptgrund war eine harte Bestandsaufnahme über den tatsächlichen Wert von vielen Geschäften als erster Schritt des Konzernumbaus. Das führte zu Abschreibungen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro, auf die der Konzern aber schon vor Monaten eingestimmt hatte. Die Aktionäre sollen dennoch wie angekündigt eine Dividende von 50 Cent je Aktie erhalten, das sind 10 Cent weniger als im vergangenen Jahr.
Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke sollen ausgegliedert werden
Eon hatte Ende des vergangenen Jahres angekündigt, sich als Reaktion auf die Energiewende 2016 aufspalten und dabei den gesamten Teil mit Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken in eine neue Gesellschaft ausgliedern zu wollen. Der Hauptkonzern will sich künftig auf Geschäfte wie Ökostrom, Energienetze und den Vertrieb konzentrieren.
Strompreiszerfall belastet
Im laufenden Geschäft gab es 2014 weitere Rückgänge unter anderem wegen der Verfalls der Strompreise. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) sackte um fast zehn Prozent auf 8,3 Milliarden Euro ab, das um Sondereffekte wie die Abschreibungen bereinigte nachhaltige Nettoergebnis ging um ein Viertel auf 1,6 Milliarden Euro zurück. Die Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz waren Papiere von Eon zu Beginn mit gut einem Prozent im Minus, konnten die Verluste dann aber kurz vor dem offiziellen Handelsbeginn deutlich eindämmen. (awp/mc/pg)