Soll Michel Rollier an der Michelin-Spitze beerben: Jean-Dominique Senard.
Clermont-Ferrand – Beim grössten europäischen Reifenhersteller Michelin steht ein Epochenwechsel an. Mit Jean-Dominique Senard soll in Zukunft erstmals ein Manager den Konzern lenken, der nicht der Gründerfamilie entstammt.
Der 57-Jährige werde auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung am 13. Mai als Nachfolger von Michel Rollier vorgeschlagen, teilte das französische Unternehmen am Freitag bei der Vorlage der Jahresbilanz mit. Ein genauer Termin für die Amtsübergabe stehe allerdings noch nicht fest. Das Mandat von Rollier läuft eigentlich erst 2017 aus. Im vergangenen Jahr verzehnfachte sich der Gewinn der bereits 1889 gegründeten Traditionsfirma.
Gewinn nach Vorjahreseinbruch wieder gesteigert
Der 66 Jahre alte Rollier hatte im Mai 2006 den Posten seines verstorbenen Cousins Edouard Michelin übernommen. Zuletzt hatte er im vergangenen September eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1,2 Milliarden Euro angekündigt, um ein schnelleres Wachstum in Schwellenländern finanzieren zu können. Im vergangenen Jahr steigerte Michelin seinen Gewinn von 104 Millionen auf 1,049 Milliarden Euro. Zuvor war er allerdings um 70 Prozent eingebrochen.
«Dynamische Preispolitik»
Für 2011 rechnet Rollier mit einer weiter verbesserten Ergebnislage und einem Umsatzplus von mindestens 6,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr war der Umsatz 2010 um 20,8 Prozent auf rund 17,9 Milliarden Euro geklettert. Erst vor wenigen Tagen hatte Rollier als Antwort auf die gestiegene Rohstoffkosten erneut eine Preiserhöhung für Reifen ankündigen lassen. «Die dynamische Preispolitik wird beibehalten», sagte der Konzernchef am Freitag. (awp/mc/ps)