Goodwood – Rolls-Royce will in drei Jahren sein erstes vollelektrisches Fahrzeug auf den Markt bringen. Der Elektro-Rolls-Royce werde «Spectre» heissen und im Herbst 2023 starten, sagte der Vorstandschef der BMW-Tochter, Torsten Müller-Ötvös, am Mittwoch im englischen Goodwood. «Er passt perfekt zur Marke, denn er ist leise und hat eine starke, kraftvolle Beschleunigung», sagte Müller-Ötvös.
Der legendäre Zwölfzylinder-Motor werde noch ein paar Jahre lang im Werk Hams Hall gebaut – aber ab 2030 werde Rolls-Royce weltweit nur noch elektrische Fahrzeuge verkaufen, sagte Müller-Ötvös. Die Luxusmarke sei für BMW heute «sehr, sehr profitabel», und das werde auch mit E-Fahrzeugen so bleiben. Das gelte auch schon für das erste Modell.
Rolls-Royce verkaufe jährlich etwa 5000 Fahrzeuge, kenne jeden seiner Kunden und sei ständig im Dialog mit ihnen. Viele hätten schon einen elektrischen BMW oder Tesla in der Garage stehen und könnten zuhause und im Büro laden. Reichweite sei für Rolls-Royce kein beherrschendes Thema, weil die Luxusautos meist im städtischen Umfeld und für Ausflüge verwendet würden, selten für die Langstrecke. In vielen Städten dürften Verbrenner in einigen Jahren gar nicht mehr in die City fahren.
Hauptmarkt für die elektrischen Modelle dürften China und die USA bleiben, wo Rolls-Royce heute jeweils 30 Prozent seiner Autos verkauft, sagte Müller-Ötvös. Dahinter folgen Europa mit 15 bis 20 Prozent – davon entfällt fast die Hälfte auf England -, das übrige Asien mit 15 Prozent und der Nahe Osten mit 10 Prozent.
BMW will auch den Kleinwagen Mini nach 2030 nur noch als Elektroauto verkaufen. Für die Stammmarke BMW hat der Konzern kein Ausstiegsdatum festgelegt. (awp/mc/ps)