Etihad-Chef: «Wettbewerbsfähige Alternative zur Swiss»

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(Foto: Etihad)

Willkommensgruss in Zürich: Mit der neu eingeweihten Route Zürich-Abu Dhabi zielt Etihad auf den Passagierstrom zwischen Europa und Asien, Australien oder Afrika. (Foto: Etihad)

Zürich – Die arabische Staats-Airline Etihad Airways zieht ihr Netz enger und macht traditionellen Fluggesellschaften wie der Swiss das Leben schwer. Mit der neuen Route Zürich-Abu Dhabi zielt Etihad auf den Passagierstrom zwischen Europa und Asien, Australien oder Afrika. «Wir sind eine wettbewerbsfähige Alternative zur Swiss», sagte Etihad-Chef James Hogan vor den Medien in Zürich. Etihad wolle die europäischen Airlines nicht notwendigerweise über die Preise konkurrenzieren. Hogan sagte, seine Gesellschaft biete den besseren Service.

Speziell in der Ersten Klasse und in der Businessklasse verfüge Etihad mit zahlreichen Luxusangeboten über ein besseres Produkt als die Mitbewerber. Etihad fliegt seit Anfang Monat täglich mit einem Airbus A330-300 in die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Das Grossraumflugzeug kann 231 Passagiere in drei Beförderungskategorien transportieren.

Etihad hatte jüngst für Aufsehen gesorgt, als die Airline suitenartige Abteile für Erste-Klasse-Passagiere mit Butler-Service vorstellte, die künftig im Superjumbo Airbus A380 zum Einsatz kommen sollen. Über ein derart ausgebautes Luxusangebot verfügen andere Gesellschaften nicht.

«Swiss dominiert in der Schweiz»
Als Bedrohung für die Swiss sieht sich die arabische Airline nicht: «Die Swiss ist eine nationale Fluggesellschaft und dominiert den Schweizer Markt», sagte Hogan. In der Schweiz hat Etihad aber vor kurzem expandiert, in dem sie einen Anteil an der Tessiner Darwin Airline übernahm. Diese fliegt nun als Etihad Regional.

Als Hauptkonkurrenten betrachtet Etihad nicht Swiss, Lufthansa & Co., sondern die Nachbarairlines Emirates aus Dubai und Qatar Airways. Für die europäischen Fluglinien sind die rasch wachsenden Golf-Airlines wiederum eine grosse Konkurrenz auf den Strecken nach Osten. In Europa fordern Airline-Chefs, dass die Politik die arabischen Luxusflieger irgendwie bändigen solle. Die Politik muss aber auch die Interessen der Flugzeugindustrie im Auge behalten: Die Araber sind Grosskunden nicht nur bei der amerikanischen Boeing, sondern auch beim europäischen Flugzeugbaukonsortium Airbus.

«Keine tiefen Taschen»
Die etablieren Airlines werfen der Golf-Konkurrenz unter anderem vor, dank den Ölmilliarden ihrer Besitzer über einfachere finanzielle Bedingungen zu verfügen. Hogan bestritt dies in Zürich: «Wir haben keine Garantien, wir haben keine tiefen Taschen, wir führen ein Geschäft wie alle anderen.» Die Airline hält an einer Reihe anderer Airlines Minderheitsbeteiligungen, die wegen der finanziellen Probleme der entsprechenden Airlines teuer sind: So gehört die sanierungsbedürftige Air Berlin dazu. Zudem ist Etihad dabei, ihren Anteil an der maroden Alitalia auf 49% aufzustocken.

Die Beteiligungen sind laut Hogan neben Codeshare Agreements aber nicht zuletzt ein Weg, Kunden über das eigene Netz von 103 Zielflughäfen hinaus Umsteigemöglichkeiten zu weit mehr Destinationen anzubieten. Einer der drei grossen Airline-Allianzen Star Alliance, Skyteam oder One World gehört Etihad nicht an. (awp/mc/pg)

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