Entschärfung der Regulierung von Rating-Agenturen
Druck auf Standard & Poor’s und Branchenkollegen wird erhöht.
Strassburg – Die EU-Kommission hat ihre Gesetzesvorschläge zur Regulierung der umstrittenen Ratingagenturen in letzter Minute entschärft. EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier sagte in Strassburg, der Vorschlag umfasse nicht mehr die zeitweise Aussetzung der Benotung von kriselnden Eurostaaten.
«Wir brauchen mehr Zeit», sagte der Franzose. Es habe in der Kommission eine längere Debatte darüber gegeben. «Es war vielleicht ein bisschen zu innovativ», räumte er ein. «Der wichtigste Teil meiner Vorschläge wurde angenommen.»
Staaten sollen geschützt werden
Das Benotungsverbot sollte Euro-Länder schützen, die Kredite von den Europartnern oder dem Internationalen Währungsfonds erhalten und durch die Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit zusätzlich an den Finanzmärkten unter Druck geraten könnten. Derzeit wären das Griechenland, Irland oder Portugal.
Der Benotungsbann sollte auch für Staaten gelten, die erst noch über Hilfen verhandeln. Den Agenturen war vorgeworfen worden, sie würden trotz internationaler Hilfen Euro-Länder zu negativ bewerten. (awp/mc/pg)