London – Die Industrie im Euroraum hat ihren Sinkflug im Juli fortgesetzt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex (PMI) gab weiter nach und deutet damit nach wie vor eine schrumpfende Produktion an. Die Kennzahl sank um einen Punkt auf 44,1 Zähler, wie das Forschungsunternehmen Markit am Dienstag in London mitteilte. Kleiner Hoffnungsschimmer: Der Indikator für den Dienstleistungssektor konnte leicht zulegen, liegt aber ebenfalls unter der wichtigen Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Auch die generelle Wirtschaftsstimmung im Euroraum bleibt schlecht: Zwar hielt sich der aus beiden Bereichen kombinierte Einkaufsmanagerindex auf seinem Vormonatsstand von 46,4 Punkten. Allerdings liegt der wichtige Frühindikator derzeit so tief wie seit rund drei Jahren nicht mehr. Während sich die Stimmung in der Industrie des Euroraums weiter eintrübte, hellte sie sich im Dienstleistungssektor auf und stützte den Gesamtindikator.
Auch in Deutschland ist die Stimmung negativ
In der grössten Volkswirtschaft Deutschland gaben die Kennzahlen in beiden Bereichen nach. Im verarbeitenden Gewerbe liegt die Kennziffer mittlerweile seit einem halben Jahr unter der Wachstumsschwelle. Der Service-Indikator hält sich im Vergleich dazu besser. In Frankreich trübte sich die Industriestimmung ein, wohingegen sich der Indikator für die Dienstleister verbesserte.
Bankvolkswirte nahmen die Zahlen enttäuscht auf. Vor allem die Industrie-Kennzahlen riefen Pessimismus hervor. «Die Schuldenkrise scheint insbesondere den Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe auf die Stimmung zu schlagen, während sich die Pendants im Servicesektor auf deutlich höheren Niveaus halten können», kommentierte die Postbank. Die Einkaufsmanagerindizes spiegelten vor allem das aktuell hohe Mass an Unsicherheit wider. (awp/mc/pg)