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London – Die Stimmung in den Industrieunternehmen des Euroraums hat sich im Vorfeld des Brexit-Referendums stärker aufgehellt als erwartet. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex, der auf einer Unternehmensumfrage basiert, stieg zum Vormonat um 1,3 Punkte auf 52,8 Punkte, wie das Forschungsinstitut Markit am Freitag in London nach einer zweiten Erhebung mitteilte. In einer ersten Schätzung war lediglich ein Wert von 52,6 Punkten ermittelt worden. Der Indikator liegt damit weiter über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was auf Wachstum hindeutet.
«Da die Daten jedoch vor dem britischen EU-Referendum erhoben wurden, dürften sich mögliche Auswirkungen eines Brexit wohl erst in den kommenden Monaten in den PMI-Daten niederschlagen», kommentierte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. «Angesichts der durch den Brexit ausgelösten Unsicherheit sind – zumindest kurzfristig – negative Auswirkungen auf die Ausgabenbereitschaft der Unternehmen und Verbraucher in der Eurozone möglich, was auch der Wirtschaft insgesamt schaden dürfte.»
Italien und Spanien stark
In Italien und Spanien, wo keine Erstschätzung durchgeführt wird, legte der Indikator überraschend deutlich zu. In Deutschland und Frankreich wurde das Ergebnis der Erstschätzung nach oben korrigiert. In Frankreich signalisiert der Wert jedoch weiter eine Schrumpfung der Wirtschaft. «Ohne die desaströsen Auswirkungen der Streiks in Frankreich wäre der Eurozone-PMI bestimmt noch besser ausgefallen», sagte Williamson. (awp/mc/ps)