Eurozone: Inflation bleibt ungewöhnlich schwach
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Luxemburg – Die Inflation im Euroraum ist nach wie vor sehr schwach. Nach Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat vom Donnerstag erhöhten sich die Verbraucherpreise im Juni wie im Vormonat 0,5 Prozent zum Vorjahr. Eine erste Schätzung von Ende Mai wurde bestätigt. Niedriger lag die Rate zuletzt im Herbst 2009, also im Jahr des schweren Wirtschaftseinbruchs infolge der weltweiten Finanzkrise. Im Monatsvergleich stieg das Preisniveau im Juni um 0,1 Prozent.
Merklich teurer waren nur Dienstleistungen (plus 1,3 Prozent), wohingegen sich die Preisentwicklung bei Energie (0,1 Prozent), Nahrungsmitteln (minus 0,2 Prozent) und Industriegütern (minus 0,1 Prozent) um die Nulllinie herum bewegte. Die Kerninflation ohne schwankungsanfällige Elemente erhöhte sich leicht vom Rekordtief bei 0,7 Prozent auf 0,8 Prozent.
Grosse regionale Unterschiede
Die regionalen Inflationsraten im Währungsraum fallen nach wie vor stark auseinander. Während in Ländern wie Griechenland, Portugal oder der Slowakei die Preise fallen, legen sie in Österreich, Luxemburg oder Grossbritannien um mehr als ein Prozent zu. Deutschland liegt mit einer nach europäischen Standards errechneten Inflationsrate von 1,0 Prozent im oberen Mittelfeld.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte in Reaktion auf den schwachen Preisauftrieb Anfang Juni umfangreiche Schritte ergriffen. Unter anderem senkte sie ihre Leitzinsen auf neue Rekordtiefstände und gab ein neues Programm zur Belebung der Kreditvergabe bekannt. Ob das Paket ausreicht, um Konjunktur und Inflation anzuschieben, gilt unter Experten als fraglich. (awp/mc/ps)