Eurozone: Inflation entfernt sich wieder von EZB-Zielwert
Luxemburg – Die Inflation im Euroraum hat sich zum Jahresende wieder vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt. Im Dezember sei die Inflationsrate von 0,9 Prozent im November auf 0,8 Prozent gesunken, teilte das europäische Statistikamts Eurostat am Donnerstag nach endgültigen Daten mit. Die Statistiker bestätigten damit ihre Schätzung vom 7. Januar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine deutlich höhere Inflationsrate von knapp zwei Prozent an, weil sie bei dieser Rate von Preisstabilität ausgeht. Besonders deutlich verteuerten sich zum Jahresausklang Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak, während die Energiepreise stagnierten.
Preisauftrieb nur wenig über Oktober-Wert
Der jüngste Preisauftrieb ist nur geringfügig stärker als im vergangenen Oktober. Damals war die Inflationsrate mit 0,7 Prozent auf ein Vierjahrestief gesunken. Kurz darauf hatte die EZB reagiert und den Leitzins im November auf ein neues Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt.
Dagegen fiel die Kernrate bei den Dezemberpreisen, bei der Kosten für Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak herausgerechnet werden, auf ein neues Rekordtief. In dieser Abgrenzung meldete Eurostat eine Teuerungsrate von 0,7 Prozent und bestätigte auch hier die erste Schätzung.
Verbraucherpreise im Dezember um 0,3% gestiegen
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Dezember laut Eurostat um 0,3 Prozent. Die Statistiker bestätigten hier ebenfalls ihre Schätzung vom 7. Januar. Volkswirte hatten keine Revision der Schätzungen erwartet. (awp/mc/ps)