Eurozone: Inflation steigt auf höchsten Stand seit Ende 2012

Inflation Eurozone

(Bild: © fotomek / fotolia.com)

Luxemburg – Die Teuerung in der Eurozone hat im Juli weiter angezogen. Wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte, stieg die Inflationsrate von 2,0 Prozent im Vormonat auf 2,1 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Dezember 2012, also seit etwa fünfeinhalb Jahren. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig knapp zwei Prozent wird damit leicht überschritten.

Besonders deutlich stiegen im Juli die Preise für Energie. Sie verteuerte sich zum Vorjahresmonat um 9,4 Prozent. Nahrungs- und Genussmittel waren 2,5 Prozent teurer. Die Preise für Dienstleistungen stiegen um 1,4 Prozent, die Preise für Industriegüter um 0,5 Prozent – und damit jeweils unterdurchschnittlich stark.

Anstieg über Analystenerweartungen
Ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak lag das Preisniveau 1,1 Prozent höher als vor einem Jahr. Analysten hatten einen Anstieg um lediglich 1,0 Prozent erwartet, nachdem die sogenannte Kernrate im Vormonat 0,9 Prozent betragen hatte. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als aussagekräftiger für die Preisentwicklung als die Gesamtinflation, weil die Preise für Energie und Nahrungsmittel oft stärker schwanken.

Die EZB hat bereits angekündigt, ihre Geldpolitik um den Jahreswechsel herum etwas weniger locker ausrichten zu wollen. Sie erwartet, dass sich die Inflation mittelfristig in der Nähe ihres Zielbereichs festsetzt. Die lange Zeit schwache Inflation, eine Folge der schweren Schulden- und Wirtschaftskrise im Euroraum, war der wichtigste Grund für die extrem lockere Geldpolitik der EZB. (awp/mc/ps)

Eurostat

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