Eurozone: Inflation zieht etwas an
Luxemburg – Die Inflation in der Eurozone ist im September leicht gestiegen. Wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte, lagen die Verbraucherpreise 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im August hatte die Inflationsrate mit 2,0 Prozent etwas niedriger gelegen. Analysten hatten die aktuelle Entwicklung erwartet.
Mehr bezahlt werden musste im September vor allem für Energie, die sich auf Jahressicht um 9,5 Prozent verteuerte. Die Preise für Lebensmittel sowie Alkohol und Tabak stiegen um 2,7 Prozent und damit ebenfalls überdurchschnittlich. Industriegüter und Dienstleistungen verteuerten sich dagegen unterdurchschnittlich mit 0,4 beziehungsweise 1,3 Prozent.
Kernrate fällt auf 0,9%
Abzüglich Energie sowie Lebens- und Genussmittel fiel die Teuerung niedriger aus als im August. Die sogenannte Kernrate fiel von 1,0 auf 0,9 Prozent. Die Kernteuerung gilt Ökonomen als Richtschnur für die grundlegende Preisentwicklung, weil die Energie- und Lebensmittelpreise schwankungsanfällig sind. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) nennt die Kernteuerung seit längerem als verlässlichere Grösse.
Mit 2,1 Prozent liegt die Gesamtinflation etwas über dem Zielwert der EZB, die knapp zwei Prozent anpeilt. Die Notenbank hat bereits damit begonnen, ihre Geldpolitik etwas weniger locker auszugestalten, indem sie ihre Wertpapierkäufe zurückgefahren hat und bis Jahresende einstellen will. Zinsanhebungen werden jedoch erst ab Mitte 2019 erwartet. (awp/mc/ps)