Luxemburg – Die Inflationsrate im Euroraum hat erstmals seit Januar 2013 eine zwei vor dem Komma. Die Verbraucherpreise seien um 2,0 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit. Im Januar hatte die Rate noch bei 1,8 Prozent gelegen.
Deutlich teurer als vor einem Jahr war Energie, nachdem diese wichtige Komponente die allgemeine Preisentwicklung lange gedämpft hatte. Die Energiepreise legten um 9,2 Prozent im Jahresvergleich zu. Die Kerninflationsrate, die schwankungsanfällige Lebensmittel und Energiepreise ausschliesst, verharrte wie erwartet bei 0,9 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zuletzt die Fortführung ihrer expansiven Geldpolitik auch mit der niedrigen Kerninflationsrate begründet.
Die Notenbank strebt für den Euroraum eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Das Ziel ist also zunächst erreicht. Bislang macht die Notenbank aber keine Anstalten, wegen des etwas stärkeren Preisauftriebs eine Straffung ihrer Geldpolitik zu signalisieren.
Arbeitslosenquote verharrt bei 9,6 Prozent
Derweil hat sich die Arbeitslosenquote in der Eurozone im Januar wie erwartet nicht verändert. Die Quote habe wie im Vormonat bei 9,6 Prozent gelegen, teilte Eurostat weiter mit. Volkswirte hatten dies erwartet. Niedriger war die Quote zuletzt im April 2009. Im Januar 2016 hatte die Quote bei 10,4 Prozent gelegen.
Die Zahl der Arbeitslosen fiel im Januar zum Vormonat um 56 000 auf 15,620 Millionen. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenzahl um 1,101 Millionen.
Nach wie vor bleiben die Unterschiede zwischen den Euroländern gross: Deutschland verzeichnete im Januar, nach europäischen Standards berechnet, mit 3,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote. Die höchste Quote hat Griechenland. Die aktuellsten Zahlen beziehen sich auf November, als die Quote bei 23,0 Prozent lag.
Die stärksten Rückgänge der Quote im Jahresvergleich verzeichnen Spanien und Portugal. In Spanien sank die Quote von 20,6 Prozent im Vorjahresmonat auf 18,2 Prozent im Januar, in Portugal fiel sie von 12,1 auf 10,2 Prozent. (awp/mc/ps)