Eurozone: Jahresinflationsrate auf dem tiefsten Stand seit 5 Jahren
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Luxemburg – Die Inflation im Euroraum ist im September wie erwartet auf den tiefsten Stand seit Oktober 2009 gefallen. Die Jahresrate der Teuerung sank von 0,4 Prozent im Vormonat auf 0,3 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg nach einer ersten Schnellschätzung mitteilte. Ökonomen hatten mit dem Rückgang gerechnet. Die Inflationsrate hat sich damit noch weiter vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt, die eine Rate von knapp zwei Prozent anstrebt.
Im Juni und September hatte die Notenbank zusätzliche Massnahmen gegen die zu niedrige Inflation beschlossen. Spekulationen, dass die EZB künftig auch noch zu breit angelegten Staatsanleihekäufen greifen könnte, dürften zunehmen. Die EZB wird an diesem Donnerstag ihre neuen geldpolitischen Entscheidungen bekanntgeben.
Energiepreise drücken Inflation
Verantwortlich für den Rückgang der Inflationsrate im September waren vor allem die deutlich gesunkenen Energiepreise. Diese fielen um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im August waren sie um 2,0 Prozent gefallen. Die Preise von Dienstleistungen (+1,1%) legten hingegen zu, die Preise für Lebensmittel (+0,2%) und Industriegütern (+0,1%) erhöhten sich nur geringfügig.
Die sogenannte Kernrate fiel im September von 0,9 Prozent im Vormonat auf 0,7 Prozent. Ökonomen hatten hingegen mit einem unveränderten Wert gerechnet. Bei der Kernrate werden stark schwankende Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausklammert. Sie gilt als aussagekräftig für den langfristigen Inflationstrend und wird deshalb von der EZB genau beobachtet./jsl/
Eurozone: Arbeitslosenquote verharrt bei 11,5 Prozent
Die Lage am Arbeitsmarkt der Eurozone ist im August stabil geblieben. Die Arbeitslosenquote habe wie im Vormonat bei 11,5 Prozent verharrt, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag mit. Die Quote bleibt damit auf dem niedrigsten Wert seit September 2012. Volkswirte hatten mit der aktuellen Entwicklung gerechnet. Im langfristigen Vergleich bleibt die Arbeitslosigkeit im Währungsraum aber weiter auf hohem Niveau.
Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenquote jedoch um 0,5 Prozentpunkte. In absoluten Zahlen verringerten sich die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 137 000 auf 18,326 Millionen. Zum August des Vorjahres fiel die Arbeitslosenzahl um 834 000.
Die geringste Arbeitslosenquote gibt es in Österreich (4,7%) und Deutschland (4,9%). Am schwierigsten ist die Lage nach wie vor in Griechenland (27,0%) und Spanien (24,4%). (awp/mc/pg)