Eurozone: Sentix-Index hellt sich erstmals seit Juli wieder auf
Limburg – In der Eurozone hat die Aussicht auf eine noch lockerere Geldpolitik die Talfahrt der Konjunkturerwartungen gestoppt. Erstmals seit Juli konnte der vom Forschungsinstituts Sentix erhobene Konjunkturindex für den Währungsraum wieder zulegen. Im November habe es einen Anstieg auf minus 11,9 Punkte gegeben, nach minus 13,7 Zählern im Vormonat, teilte Sentix am Montag mit. Volkswirte hatten dagegen einen weiteren Rückgang erwartet. Die Sentix-Experten sehen in den Umfrageergebnissen «Anlass zur vorsichtigem Optimismus». Allerdings sei es mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung noch zu früh, um von einer grundsätzlichen Wende zum Positiven zu sprechen.
«Es ist vor allem bemerkenswert, dass sich erstmals in diesem Jahr die Sechs-Monats-Erwartungen der Anleger bezüglich der Euroland-Konjunktur deutlich erholen», kommentierte Sentix-Experte Sebastian Wanke. Diese Verbesserung sei mit der Bekräftigung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erklären, ihre Bilanz wieder auf das Niveau von Anfang 2012 auszuweiten. Die Notenbank hatte sich selbst zum Ziel gesetzt, ihre Bilanzsumme von derzeit etwa zwei Billionen Euro auf drei Billionen Euro zu erhöhen. Nicht zuletzt habe sich die Aussicht auf den Kauf von Staatsanleihen durch die EZB zur Ankurbelung der Konjunktur positiv auf die Stimmung ausgewirkt, so Wanke.
Der Sentix-Index ergibt sich aus einer Befragung professioneller und privater Anleger. In der aktuellen Umfrage wurden 991 Investoren befragt, davon 254 Profis. Der Indikator wird am Markt beachtet, weil er am Monatsanfang als eines der ersten Stimmungsbarometer veröffentlicht wird. Daneben ist der Zeitraum zwischen Befragung und Bekanntgabe kurz: Die jüngste Umfrage wurde zwischen dem 6. und 8. November durchgeführt. (awp/mc/ps)