(Foto: WimL – Fotolia.com)
Limburg – Die Konjunktur im Euroraum droht trotz einer noch lockereren Geldpolitik in die Rezession zu fallen. Zu diesem Ergebnis gelangt das Forschungsinstitut Sentix anhand neuer Umfrageergebnisse. Der von dem Institut erhobene Konjunkturindex fiel im September erstmals seit gut einem Jahr mit minus 9,8 Punkten wieder in den negativen Bereich, wie Sentix am Montag mitteilte.
«Damit signalisiert der Indikator für die Eurozone wieder Rezession», kommentierte Experte Sebastian Wanke. Die Entwicklung sei bemerkenswert, weil es der der Europäischen Zentralbank (EZB) sonst bei Bedarf stets gelungen sei, die Konjunkturerwartungen der Anleger positiv zu beeinflussen. «Nun scheint dies nicht mehr zu funktionieren.» Die EZB hatte vergangenen Donnerstag ihr zweites grosses Lockerungspaket in nur drei Monaten aufgelegt.
Frühindikator
Der Sentix-Index resultiert aus einer Befragung von professionellen und privaten Anlegern. In der aktuellen Umfrage wurden 906 Investoren befragt, davon 217 Profis. Unter Analysten ist der Indikator nicht zuletzt deswegen beliebt, weil er am Monatsanfang als eines der ersten Stimmungsbarometer veröffentlicht wird. Daneben ist der Zeitraum zwischen Befragung und Bekanntgabe kurz: Die jüngste Runde wurde zwischen dem 4. und 6. September durchgeführt. Die neuen Entscheidungen der EZB sind damit in die Umfrage eingeflossen. (awp/mc/ps)