Euro-Krisenländer steuern auf Rezessionsende zu

Europäische Zentralbank EZB

Eurozone: EZB-Hauptsitz in Frankfurt am Main.

London – Die Hinweise auf ein Ende der tiefen Rezession in Spanien und Italien verdichten sich. Zumindest die schwer gebeutelten Industrieunternehmen der Krisenländer scheinen zunehmend aus der Wirtschaftsflaute zu finden. Dies zeigen neue Frühindikatoren vom Montag. Gemessen an der gegenwärtigen Stimmung der Einkaufsmanager – eine Umfrage unter ranghohen Unternehmensvertretern – haben die beiden Länder sogar die deutsche Industrie überholt. Auch die Industrie des unter starkem Reformdruck stehenden Frankreichs holt auf.

In Spanien und Italien hellte sich die Stimmung in den Führungsetagen deutlich auf. In Spanien stieg der Einkaufsmanagerindex (PMI) von Mai auf Juni um 1,9 Punkte auf 50,0 Zähler, wie das Forschungsunternehmen Markit am Montag in London mitteilte. Die Kennzahl liegt damit erstmals seit gut zwei Jahren nicht mehr im Bereich unter 50 Punkten, der auf eine Rezession hindeutet. In Italien verbessere sich der PMI um 1,8 Zähler auf 49,1 Punkte. Das spricht für eine spürbare Verlangsamung des Sinkflugs.

Deutschland Enttäuscht
Für Enttäuschung sorgte indes die Industriestimmung in der grössten Euro-Wirtschaft Deutschland. Sie sank sogar noch etwas stärker als in einer ersten Schätzung ermittelt. In Frankreich hellte sich die Kennzahl hingegen spürbar auf. Werte über der Schwelle von 50 Punkten deuten auf Wachstum hin, Werte darunter auf eine schrumpfende Industrieleistung.

Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie der gesamten Eurozone verbesserte sich von Mai auf Juni um 0,5 Punkte auf 48,8 Zähler. Das ist der höchste Wert seit Februar 2012. In einer ersten Schätzung hatte Markit einen etwas geringeren Wert ermittelt. (awp/mc/ps)

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