Eurozone: Wirtschaftsstimmung schwächer – Frankreich überrascht positiv
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London – Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im März leicht eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex – eine Umfrage unter ranghohen Unternehmensvertretern – fiel um 0,1 Punkte auf 53,2 Zähler, wie das Forschungsunternehmen Markit am Montag in London nach einer ersten Schätzung mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit der Entwicklung gerechnet. Während die Stimmung in deutschen Unternehmen wegen der Krim-Krise einen spürbaren Dämpfer erhielt, überraschte Frankreich mit unerwartet guten Stimmungsdaten.
Insgesamt trübte sich die Stimmung im Währungsraum laut Markit sowohl im Verarbeitenden Gewerbe als auch bei den Dienstleistern etwas ein. Trotz des Dämpfers liegt der Stimmungsindikator für die Eurozone aber immer noch so hoch wie seit Mitte 2011 nicht mehr. Ausserdem verharrt der Gesamtindex bereits den neunten Monat in Folge über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten. Werte oberhalb der Marke signalisieren eine Zunahme der wirtschaftlichen Aktivitäten.
Frankreich sorgt für positive Überraschung
Für eine positive Überraschung sorgten die französischen Stimmungsdaten. In der zweitgrössten Volkswirtschaft der Eurozone stieg der Indikator für die Industrie erstmals seit Mitte 2011 wieder über die Expansionsschwelle. Nach Einschätzung des Experten Christian Schulz von der Berenberg Bank deutet dies darauf hin, dass die französische Wirtschaft im ersten Quartal gewachsen ist.
«Dagegen sollte die Stimmungseintrübung in Deutschland vor dem Hintergrund der hohen Niveaus und des Krim-Konflikts nicht überbewertet werden», kommentierte Experte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Seiner Einschätzung nach gibt es keine Wachstumssorgen für die grösste europäische Volkswirtschaft.
Experte: Konjunkturerholung geht weiter
Insgesamt liessen die Stimmungsdaten für die gesamte Eurozone eine Fortsetzung der konjunkturelle Erholung im Frühjahr erwarten, sagte Experten Christoph Weil von der Commerzbank. Es scheine, dass die Unternehmen die zunehmenden Sorgen um die chinesische Wirtschaft bisher nicht spüren, schrieb Weil in seiner Analyse.
Am Devisenmarkt stieg der Euro nach den besser als erwartet ausgefallenen Frankreich-Daten für kurze Zeit auf ein Tageshoch bei 1,3825 US-Dollar. Nach der Veröffentlichung der enttäuschenden Stimmungsdaten aus Deutschland musste die Gemeinschaftswährung die Gewinne aber wieder abgeben und rutschte im späten Vormittagshandel auf ein Tagestief bei 1,3762 Dollar. Auch der deutsche Aktienmarkt geriet nach Veröffentlichung der Kennzahlen unter Druck. (awp/mc/ps)