Experten schätzen Unwetterschäden im Juni auf 2,5 Milliarden Euro

Experten schätzen Unwetterschäden im Juni auf 2,5 Milliarden Euro
(Foto: Pixabay)

München – Die schweren Unwetter in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den vergangenen zehn Tagen werden die Versicherer nach Schätzungen von Experten mehr als 2,5 Milliarden Euro kosten. Allein die Sturm- und Hagelschäden durch die Tiefdruckgebiete «Volker» und «Wolfgang» hätten im deutschsprachigen mehr als 2 Milliarden Euro versicherte Schäden angerichtet.

Dies sagte Versicherungsmathematiker Onnen Siems, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) in Köln: «Mehr als die Hälfte der Schäden entstanden in Deutschland, hauptsächlich in der Sparte Autokasko.» Das Tief «Xero» richtete vor allem in der Schweiz Hagelschäden an, während es in Süddeutschland zu Überschwemmungen kam. Siems veranschlagt die Schäden daraus auf eine halbe Milliarde Euro.

Hagel-Schäden in der Höhe von 260 Mio Franken
Alleine am vergangenen Montag richteten die Hagelzüge in der Schweiz Schäden von mindestens 260 Millionen Franken an, wie Zahlen der Versicherungen Axa, Allianz Suisse, Mobiliar und Schweizer Hagel sowie mehrerer Gebäudeversicherungen zu entnehmen war. Bereits letzte Woche waren Versicherungen Schäden nach wiederkehrenden Unwettern in der Höhe von über 260 Millionen Franken gemeldet worden.

Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2020 mussten die Versicherer in Deutschland nach Daten des Branchenverbandes GDV mit 1,95 Milliarden Euro für die Folgen von Naturgefahren wie Sturm, Hagel und Überschwemmungen aufkommen.

Zusammenhang mit Klimawandel
Siems bringt die Häufung von Unwettern in Zusammenhang mit dem Klimawandel. Der Juni sei – nach 2003 und 2019 – der drittwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 gewesen. Im Schnitt sei es 2,6 Grad wärmer als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Die feuchtwarme Luft entlud sich in Gewittern mit Blitz, Starkregen, Sturm und Hagel. «Ein Zusammenhang von Versicherungsschäden und dem Klimawandel drängt sich auf», sagte der Aktuar. (awp/mc/pg)

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