Facebook-Gründer und -CEO Mark Zuckerberg.
San Francisco – Facebook baut seinen Kurzmitteilungsdienst Messenger mit neuen Funktionen deutlich aus. So sollen Verknüpfungen mit anderen Apps das Teilen animierter Bilder, Videos und anderer Multimedia-Inhalte vereinfachen, kündigte Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch an. Ausserdem sollen Unternehmen über den Messenger mit ihren Kunden kommunizieren können.
Zum Beispiel könnten Online-Händler über Facebooks Kurzmitteilungsdienst Versand-Informationen an die Käufer schicken, erläuterte Messenger-Chef David Marcus. Genauso könnten Kunden auf diesem Weg Reklamationen loswerden.
Mit einem Erfolg der Ausbaupläne könnte Facebook die Nutzer dazu bringen, noch mehr Zeit auf seiner Plattform zu verbringen und Teile ihrer täglichen Kommunikation zum Beispiel aus der E-Mail in den Messenger zu verlegen.
Facebook hat weltweit knapp 1,4 Milliarden Nutzer, der Messenger kommt auf über 600 Millionen.
Neuer Videoplayer
Die Facebook-Anwendungen bekommen einen neuen Videoplayer. Das Online-Netzwerk bietet verstärkt an, die Videos direkt bei ihm hochzuladen und tritt damit in Konkurrenz zur Google -Plattform YouTube. Ausserdem steht Videowerbung mehr im Fokus und App-Entwickler bekommen kostenlose Software-Werkzeuge, um die Aktivität ihrer Nutzer auszuwerten.
Zuckerberg kündigte bei der Entwicklerkonferenz F8 in San Francisco ausserdem an, dass bei Facebook bald auch 360-Grad-Videos unterstützt werden sollen. Dabei werde in Zukunft auch die Technologie hinter der 3D-Brille Oculus eine Rolle spielen, die das Eintauchen in virtuelle Welten erlaubt.
Facebook hatte Oculus im vergangenen Jahr für rund zwei Milliarden Dollar gekauft. Zuckerberg hofft, dass die Technologie bei Unterhaltung und auch bei Lernen zum Einsatz kommen wird. Ein Studio experimentiert bereits mit animierten Kurzfilmen für die Oculus-Brille. Bisher wird sie allerdings nur in einem Bausatz für Entwickler angeboten. Wann sie auch für Verbraucher zu kaufen sein wird, ist weiterhin unklar.
Ausserdem wollen Facebook und andere Unternehmen wie Microsoft, Yahoo, der Streaming-Dienst Netflix oder Speicher-Service Dropbox über die Plattform ThreatExchange gegenseitig Informationen über Online-Angriffe austauschen. (awp/mc/ps)