FDA: Zwei Monate Beobachtung nach Impfstoff-Tests

Washington – Die US-Arzneimittelbehörde FDA will, dass in Versuchen von Coronavirus-Impfstoffen die Teilnehmer mindestens zwei Monate beobachtet werden. Dies teilte die Behörde am Dienstag auf ihrer Website mit. Die neue Richtlinie macht es wenig wahrscheinlich, dass – wie von Präsident Donald Trump in Aussicht gestellt – erste Impfstoffe noch vor der Wahl am 3. November zugelassen werden.

Die Zweimonats-Frist läuft ab Verabreichung der letzten für eine Immunisierung nötigen Impfdosis. Die Impfstoff-Entwickler müssten ausführliche Berichte über Nebenwirkungen und Infektionen unter Teilnehmern der Versuche vorlegen, fordert die FDA in einem ausführlichen Papier. Auch müsse es für die Auswertung zu mindestens fünf schweren Covid-19-Fällen unter Personen kommen, die ein Placebo statt des Impfstoffs bekommen hätten.

Pfizer: Keine direkten Verhandlungen mit dem Weissen Haus
Um das Papier hatte es in den USA politische Aufregung gegeben. Die «New York Times» berichtete, das Weisse Haus habe die Veröffentlichung der Richtlinie blockiert. Die FDA platzierte die Vorgaben am Dienstag aber ohne weiteren Kommentar auf ihrer Website. Das «Wall Street Journal» schrieb daraufhin, das Weisse Haus habe seinen Widerstand aufgegeben. Zuvor hatte der Chef des Pharmakonzerns Pfizer , Albert Bourla, betont, die Unabhängigkeit der FDA sei aktuell besonders wichtig. Seine Firma verhandle deswegen nie direkt mit dem Weissen Haus.

Trump hatte im laufenden Wahlkampf häufig betont, erste Impfstoffe könnten bereits Ende Oktober zugelassen werden – also kurz vor der Wahl. Erst am Montag hatte der an Covid-19 erkrankte Präsident nach der Rückkehr ins Weisse Haus aus der Militärklinik verkündet, die Impfungen kämen «jeden Moment». (awp/mc/pg)

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