Washington – Die US-Wirtschaft ist nach Einschätzung der Notenbank Fed zuletzt nur mässig gewachsen. Allerdings war die Entwicklung in den verschiedenen Teilen der USA unterschiedlich, wie aus dem am Mittwoch in Washington veröffentlichten Konjunkturbericht der Fed (Beige Book) hervorgeht. In mehreren Regionen sei es zu einer Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivitäten gekommen.
Der Rückgang gehe mit einer schwachen Nachfrage einher, heisst es weiter in dem Bericht. Dies sei auf eine stärkere Inflation, höhere Zinsen und Problemen bei den Lieferketten zurückzuführen. Der aktuelle Konjunkturbericht wurde von der regionalen Notenbank von Dallas verfasst.
An den Finanzmärkten sorgte der Konjunkturbericht nicht für stärkere Kursbewegungen. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial verharrte weiter leicht in der Verlustzone, während sich der Kurs des Dollar zum Euro nach der Veröffentlichung des Berichts ebenfalls kaum bewegte.
Die Federal Reserve stemmt sich seit geraumer Zeit mit starken Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation. Zuletzt hatte sich die Teuerung etwas abgeschwächt. Im September lag die Inflationsrate bei 8,2 Prozent, nachdem sie im Juni mit 9,1 Prozent auf den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren gestiegen war.
Bei der nächsten Zinssitzung Anfang November wird am Markt eine Anhebung der Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte auf 3,75 bis 4,00 Prozent erwartet. Anfang März hatte die Spanne für den Leitzins noch bei 0 bis 0,25 Prozent gelegen, bevor die US-Notenbank die Zinswende einleitete. Wegen der zuletzt stark steigenden Preise wurde der Kurs massiv verschärft. (awp/mc/ps)