(Foto: Fiat)
Turin – Der neue Konzern Fiat Chrysler Automobiles wird seinen rechtlichen Firmensitz in den Niederlanden haben. Die Aktien des Konzerns sollen in New York und Mailand gehandelt werden, wie Fiat mitteilte. Die Entscheidung über die Neustrukturierung nach der vollen Fusion von Fiat und Chrysler traf der Verwaltungsrat am bisherigen Firmensitz Turin.
Zu erwarten sei, dass der Konzern mit dem neuen Firmennamen Fiat Chrysler Automobiles (FCA) aus Steuergründen auch einen Sitz in Grossbritannien haben werde, heisst es in der Mitteilung weiter. «Mit der Schaffung von Fiat Chrysler Automobiles beginnt ein neues Kapitel unserer Geschichte», sagte John Elkann, Präsident des Fiat-Verwaltungsrates. «Heute ist einer der wichtigsten Tage in meiner Karriere bei Fiat und Chrysler«, fügte Vorstandschef Sergio Marchionne an. Mit der Verlegung folgt Fiat einem ähnlichen Schritt wie der Schwesterkonzern CNH Industrial, den es nach seiner Umstrukturierung ebenfalls ins Ausland zog.
Enttäuschendes 4. Quartal
Zuvor hatte Fiat Chrysler Zahlen um 4. Quartal 2013 veröffentlicht und dabei die Erwartungen der Experten enttäuscht. Im vierten Quartal machte Fiat 931 Millionen Euro bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern, wie der Konzern mitteilte. Das waren zwar fünf Prozent mehr als im Vorjahr – Analysten hatten allerdings über 1,1 Milliarden Euro erwartet. Ausserdem strich Fiat die Dividende. Auch der Ausblick für das laufende Jahr lag unter den Marktprognosen. Zusammen mit der komplett übernommenen Tochter Chrysler peilt Fiat rund 3,6 bis 4,0 Milliarden Euro operativen Gewinn an. Experten hatten fast 4,2 Milliarden auf dem Zettel. Der Umsatz soll auf rund 93 Milliarden Euro klettern.
Einbruch im Südamerika-Geschäft
Auf dem kriselnden Heimatkontinent, zu dem der Konzern auch das Geschäft in Afrika und dem Nahen Osten zählt, verringerte Fiat die Verluste im vierten Quartal zwar von 120 auf 50 Millionen Euro. In Lateinamerika brach der Gewinn aber um über 80 Prozent auf 44 Millionen Euro ein. Dort hatte Fiat im vierten Quartal 15 Prozent weniger Autos verkauft und sogar ein Viertel weniger Umsatz gemacht. Aufwärts ging es lediglich mit dem Gewinn aus Chryslers US-Geschäft und den Luxusmarken Ferrari und Maserati. (awp/mc/pg)