FIFA-Präsidentschaftswahl nur mit vier Kandidaten
Tokyo Sexwale überlässt das Feld der Konkurrenz.
Zürich – Tokyo Sexwale zieht sich aus dem Rennen um die Nachfolge von Sepp Blatter zurück. Der Kongress läuft, nur noch vier Präsidentschafts-Kandidaten stehen zur FIFA-Wahl.
Nach dem ersten ausserplanmässigen Programmpunkt kämpfen im Zürcher Hallenstadion Scheich Salman bin Ibrahim Al-Khalifa (Bahrain), Gianni Infantino (Schweiz), Jérôme Champagne (Frankreich) und Prinz Ali bin-Hussein (Jordanien) um den Zuspruch der Wähler.
Wie viele Votanten nun ins Lager der Mitkonkurrenten wechseln, ist offen. Nur vereinzelte Mitglieder sprachen sich für Sexwale aus. Afrika, die Konföderation des Kandidaten aus Soweto, bekennt sich öffentlich primär zur Kampagne von Scheich Salman.
Kandidat der Versöhnung
Sexwales Forfait kommt nicht völlig überraschend. Der milliardenschwere Unternehmer bot bereits vor Tagen erste Deals und Allianzen an. Während seiner Rede deklarierte er frühzeitig, «keine Führungskraft aus dem Fussball zu sein. Ich spielte im Gefängnis Fussball, ich weiss, wie man darüber spricht, aber ich kann niemandem die Fussball-Führung beibringen.»
Er wolle als Kandidat der Versöhnung in Erinnerung bleiben, erklärte er vor den 207 Delegierten der Mitgliedsverbände. «Ich stelle mein Amt zur Verfügung, ich will keine Spalt-Kandidat sein.» Und dann schob er scherzhaft nach: «Meine Kandidatur ist somit suspendiert.»
Der 62-Jährige trat indes nicht als erster Verlierer, sondern unter grossem Beifall ab. Die Kongress-Teilnehmer goutierten seine klaren Statements: «Die FIFA ist unter Beschuss. Wir müssen uns gemeinsam verteidigen, die Welt wartet darauf, dass der Weltverband untergeht.»
Vor Sexwale hatten auch die übrigen Bewerber ihre letzten und rund 15-minütigen Botschaften platziert. (awp/mc/ps)