Kodak-CEO Antonio Perez.
Rochester – Kodak kommt mit dem Wandel von der analogen zur digitalen Fotografie immer noch nicht klar. Im dritten Quartal lief unterm Strich ein Verlust von 222 Millionen Dollar auf. Kodak hatte im Vorjahreszeitraum das Minus durch die Vermarktung seiner umfangreichen Patente noch auf 43 Millionen Dollar begrenzen können. Das gelang dieses Mal nicht, wie der US-Konzern am Donnerstag einräumte.
Der Aktienkurs von Kodak ist seit dem Jahresbeginn um 78 Prozent eingebrochen. Zuletzt setzten Spekulationen über Insolvenz-Überlegungen dem Unternehmen zu. Kodak versucht, sich vom Foto- zum Druckerspezialisten zu wandeln – der Umbau kostet aber jede Menge Geld. Die Barbestände schmolzen seit Jahresbeginn von 1,6 Milliarden auf 862 Millionen Dollar zum 30. September. Zum Jahresende will Kodak sie aber wieder auf mindestens 1,3 Milliarden Dollar aufstocken.
Umsatz schrumpft um 17% auf 1,5 Mrd Dollar
Kodak hatte früher mit Kleinbild-Filmen, Kameras und Maschinen zur Fotoentwicklung ein Vermögen gemacht. Das Geschäft geht aber immer weiter zurück. In der Digitalfotografie liefen asiatische Konkurrenten Kodak den Rang ab. Die einzige Konzernsparte, die zuletzt zulegen konnte, waren die Drucker – das aber auch nur um wenige Millionen Dollar. Insgesamt schrumpfte der Umsatz um 17 Prozent auf annähernd 1,5 Milliarden Dollar.
Hoffen auf Früchte des Umbaus
Vorbörslich gab die Kodak-Aktie weiter nach. Der Konzern kann seine bisherigen Jahresprognosen nicht halten und erwartet nun einen höheren Verlust und weniger Barbestände am Jahresende als gedacht. Erleichterung soll der Verkauf von 1.100 Patenten bringen, doch Konzernchef Antonio Perez konnte hier noch keinen Geschäftsabschluss verkünden. Er hofft darauf, dass Kodak im kommenden Jahr die Früchte des Umbaus ernten kann. (awp/mc/ps)