Frachter mit Flügeln bricht zur Jungfernfahrt auf
Schiffe müssen Emissionen reduzieren, aber wie? Entwickler haben nun einen Frachter nachträglich mit Segeln ausgestattet. Sie funktionieren nach einem Prinzip, das bereits vom America’s Cup bekannt ist.
Sie sind bis zu 37,5 Meter hoch und lassen sich bei Bedarf wegklappen: Der Frachter «Pyxis Ocean» ist nachträglich mit zwei Segeln ausgestattet worden und mit ihnen nun erstmals in See gestochen. Die etwa sechswöchige Jungfernfahrt führt von Singapur nach Paranagua in Brasilien.
Schon 2050 sollen Schiffe klimaneutral fahren
Die gesamte Schifffahrt ist für mehr als zwei Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Damit bläst der Antrieb von Schiffen ungefähr so viel CO₂ in die Luft wie ganz Deutschland. Die Branche muss dringend Emissionen reduzieren. Bis 2050 sollen diese bei Netto-null liegen, das hat die Weltschifffahrtsorganisation mit der Uno vereinbart. Fraglich ist jedoch, wie das gelingen soll.
Alternative Kraftstoffe wie Ammoniak oder E-Fuels sind kaum verfügbar und teuer, vor allem, wenn sie klimaneutral hergestellt werden. Ein Hoffnungsträger ist deshalb Windtechnologie. Laut dem Unternehmen Cargill, in dessen Auftrag die «Pyxis Ocean» unterwegs ist, ist es das erste Mal, dass ein Frachter mit den sogenannten WindWings in Betrieb geht. Während der Jungfernfahrt soll getestet werden, ob die Segel so funktionieren wie sie sollen und ob sie so viele Emissionen verhindern wie erhofft.
Während der ersten Probefahrt konnte der Frachter allein mit der Windkraft mehr als fünfeinhalb Knoten zurücklegen, etwa zehn Kilometer pro Stunde, berichtet «The Telegraph». Allerdings sind die Segel nur als Hilfsantrieb konzipiert. Laut Schätzung sollen sie etwa 30 Prozent des Kraftstoffs sparen.