Fiat-Chef Sergio Marchionne.
Paris – Die Schuldenkrise schlägt in Frankreich und Italien voll auf den Automarkt durch. In Frankreich gingen die Neuzulassungen im August im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent zurück, wie der Automobilverband CCFA mitteilte. In Italien sind die Verkäufe sogar um rund 20 Prozent gefallen.
Dies sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne am Montag vor Bekanntgabe der offiziellen Absatzzahlen am Abend. Besonders hart traf es die Hersteller von Fahrzeugen für den Massenmarkt wie Renault, während asiatische Rivalen wie Kia und Hyundai zulegten. Doch nicht nur deren günstigere Autos waren gefragt, auch Oberklassehersteller wie BMW und die VW -Marke Audi schlugen sich überdurchschnittlich gut.
Audi und BMW legen auch in den Krisenländern zu
In Frankreich belief sich das Verkaufsminus im Zeitraum von Januar bis August sogar auf 13,4 Prozent, wie der CCFA weiter mitteilte. Beim Autohersteller Renault sanken im August die Zulassungen um gut 20 Prozent, der grössere Rivale PSA Peugeot Citroen meldete ein Minus von gut zehn Prozent. Auch einige ausländische Anbieter bekamen die Kaufzurückhaltung der Verbraucher zu spüren: So registrierte der US-Autobauer Ford ein Minus von 17 Prozent. Europas grösster Autohersteller Volkswagen schlug sich dagegen auch mit seiner eigenen Marke besser als der Durchschnitt und konnte den Rivalen Marktanteile abjagen. So gingen die Verkäufe der Marke VW in Frankreich um relativ geringe 7,4 Prozent zurück, während sie in Spanien sogar um 8,7 Prozent zulegten. Von der Oberklasse-Marke Audi brachten die Händler in Frankreich 8,4 Prozent und in Spanien 9,7 Prozent mehr Fahrzeuge an die Kunden, auch BMW steigerte seine Verkäufe in beiden Ländern. In Spanien kam den Autoherstellern dabei zugute, dass viele Kunden angesichts der zum 1. September gestiegenen Mehrwertssteuer ihre Käufe vorgezogen hatten. Aufs Jahr hochgerechnet stiegen die Autoverkäufe dort im August insgesamt um 3,4 Prozent – das erste Plus seit Januar. (awp/mc/hfu)