Fraport liebäugelt mit Athener Flughafen
Fraport-CEO Stefan Schulte.
Düsseldorf – Nach der Ankündigung Griechenlands, noch in diesem Jahr staatseigene Unternehmen zu verkaufen, meldet die Fraport AG erstmals offiziell Interesse am Flughafen Athen an. «Sollte Griechenland seine Flughäfen privatisieren, würden wir uns das als einer der grössten Flughafenbetreiber weltweit natürlich anschauen», sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Schulte dem «Handelsblatt» (Donnerstag). «Um genaueres zu sagen, müssten wir aber zunächst die Konditionen kennen.»
Der Athen International Airport (AIA) gehört zu 55 Prozent dem griechischen Staat. 40 Prozent hält der Baukonzern Hochtief , der den Flughafen auch betreibt. Fraport selbst ist neben dem Heimatflughafen Frankfurt an zwölf weiteren beteiligt, etwa in Dakar, Delhi, Kairo, Lima und Petersburg. «Wir engagieren uns dort, wo wir Einfluss auf das Management haben, damit wir unser Wissen einbringen können und wo Strukturentwicklungen nötig sind», sagte Schulte.
CEO Schulte setzt auf Wachstum
«Derzeit interessieren wir uns für Brasilien», sagte Schulte. Dort sollen Flughäfen wie die in Brasilia und Sao Paulo privatisiert werden. Dies sei notwendig, da sich die Flughäfen wegen des starken Wirtschaftswachstums zu Engpässen entwickelten, sagte Schulte. «Wir denken, dass es für die Regierung dort sehr interessant sein könnte, mit uns zu kooperieren», sagte er. «Weiter interessieren wir uns auch für Flughäfen in Puerto Rico und China.» Aber auch in Europa setzt Schulte auf Wachstum. «Athen, Madrid, Barcelona und vielleicht der ein oder andere Flughafen in England wären sicher interessant in Europa», sagte er. (awp/mc/ss)