London – Der US-Schauspieler Kevin Spacey ist in einem Prozess um sexuelle Übergriffe auf vier Männer in Grossbritannien freigesprochen worden. Der Schauspieler hatte in neun Anklagepunkten auf nicht schuldig plädiert, darunter Vorwürfe der sexuellen Nötigung. Das Gericht entschied zu seinen Gunsten.
Vier Männer hatten dem Hollywoodstar sexuelle Grenzüberschreitungen vorgeworfen, sie vor rund zwei Jahrzehnten unerwünscht berührt und zum Geschlechtsverkehr genötigt zu haben. Spacey hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen oder angegeben, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt.
Die Karriere des bis dahin erfolgreichen Schauspielers wurde durch die im Zuge der #MeToo-Debatte aufgebrachten Vorwürfe abrupt unterbrochen, unter anderem beendete Netflix die Zusammenarbeit mit Spacey für die Serie «House of Cards». Vor Gericht hatte Spacey ausgesagt, er habe durch den Prozess alles verloren. Noch ehe eine einzige Frage gestellt wurde, hätte er seinen Job, seine Reputation und alles andere innerhalb weniger Tage verloren. Mit ein paar wenigen Ausnahmen sei er während der letzten fünf, sechs Jahre nicht mehr in der Lage gewesen zu arbeiten.
Nicht die ersten Vorwürfe
Es war nicht das erste Mal, dass sich der zweifache Oscarpreisträger wegen mutmasslicher sexueller Übergriffe vor Gericht verantworten musste. 2022 lief in New York ein Zivilprozess gegen ihn, bei dem Spacey von der Jury freigesprochen wurde.
Zwei weitere Anklagen gegen den Schauspieler wurden fallen gelassen. Einmal, weil das mutmassliche Opfer verstarb, das zweite Mal, weil der Hauptbelastungszeuge nicht mehr aussagen wollte. (mc/pg)