Friedensnobelpreis geht an kolumbianischen Präsidenten Santos
Oslo – Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos erhält den Friedensnobelpreis 2016. Das teilte das Nobelkomitee am Freitag in Oslo mit. Santos erhält den Preis unter anderem für seine Bemühungen, den seit mehr als 50 Jahren anhaltenden Bürgerkrieg in Kolumbien zu beenden.
Der Krieg habe bislang mehr als 220’000 Kolumbianern das Leben gekostet. Der Preis gelte ebenso dem kolumbianischen Volk, dass trotz der Schwierigkeiten und Missstände die Hoffnung auf Frieden nicht aufgebe. Für seinen Einsatz und die zahllosen Verhandlungen in diesem Konflikt gebühre Präsident Santos Anerkennung, schreibt das Nobelkomitee in seiner Begründung. Erst in diesem Jahr hatte die kolumbianische Regierung mit der Guerillabewegung FARC-EP einen Waffenstillstand vereinbart – ein Friedensabkommen wurde allerdings vom kolumbianischen Volk mit einer knappen Mehrheit abgelehnt.
Im vergangenen Jahr erhielt das «Quartet du dialogue national», eine Organisation zur Förderung der Demokratisierung Tunesiens, den Preis. 2014 wurden die Kinderrechtsaktivisten Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi ausgezeichnet; 2013 die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW). Der Preis wird seit 1901 traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, in Oslo verliehen. Die Auszeichnung gilt als der wichtigste internationale Friedenspreis und ist mit derzeit etwa 831.000 Euro dotiert. (mc/ps)