Fronten bei WTO-Konferenz verhärtet – Verhandlungen dauern an

Roberto Azevedo

WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo. (Foto: WTO)

Nairobi – Angesichts verhärteter Fronten zwischen Industrie- und Entwicklungsländern ist der für Freitagmittag geplante Abschluss der 10. Welthandelskonferenz verschoben worden. Regierungsvertreter von mehr als 160 Staaten konnten sich auch in einer Nachtsitzung in der kenianischen Hauptstadt Nairobi nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung für die erste Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Afrika einigen. Ob die Verhandlungen hinter verschlossenen Türen noch am Freitag zu einem Erfolg führen, sei ungewiss, hiess es aus Delegationskreisen.

Hauptstreitpunkt ist ein von Entwicklungsländern gefordertes Bekenntnis der WTO zur Fortsetzung der sogenannten Doha-Agenda. Die USA und die EU wollen hingegen eine Neuausrichtung der WTO mit Verhandlungen über neue Themen der Globalisierung. Gestritten wird zudem über ein Abkommen zum Verzicht auf Subventionen für den Export von Agrarprodukten in den Industrie- und Entwicklungsländern.

Liberalisierung des Welthandels
Die 2011 im Emirat Katar vereinbarte Doha-Runde sollte die Liberalisierung des Welthandels bei gleichzeitiger Förderung der Entwicklungsländer ermöglichen. Ein umfassendes Abkommen dazu wurde jedoch bis heute nicht erreicht. Schwellenländer wie China und Indien wollen den Doha-Prozess dennoch fortsetzen. Er ermöglicht ihnen den Status von Entwicklungsländern mit entsprechenden Vorteilen. (awp/mc/ps)

Exit mobile version