Fussballmarkt in Europa wächst um 11% auf 19,4 Mrd. Euro
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Zürich – Der europäische Fussballmarkt trotzt dem wirtschaftlichen Druck und wächst um 11% (1,9 Mrd. Euro) auf 19,4 Mrd. Euro Umsatz in der Saison 2011/12. Diese gute Leistung ist hauptsächlich den «Big Five» der europäischen Fussballligen (Bundesliga, La Liga, Ligue 1, Premier League und Serie A) und der UEFA Euro 2012 zu verdanken.
Die «Big Five» stellen 9,3 Mrd. Euro (48%) des Gesamtumsatzes und zeigen klar, wie attraktiv die führenden Ligen in geschäftlicher Hinsicht sind. Jede «Big Five»-Liga verzeichnete in der Saison 2011/12 Rekordeinnahmen: Im Vergleich zu 2010/11 wurde ein Wachstum von 8% (685 Mio. Euro) festgestellt. Der Gesamtumsatz dieser Ligen wird voraussichtlich in den nächsten zwei Jahren 10 Mrd. Euro übersteigen – eine Verdopplung der Einnahmen der Saison 2001/02. Dies geht aus der aktuellsten Ausgabe des «Annual Review of Football Finance» des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte hervor.
Branchenprimus Premier League
Die Premier League ist nach wie vor die ertragsstärkste Fussballliga weltweit. Die englischen Clubs erzielten in der Saison 2011/12 ein Wachstum von 87 Mio. Pfund (4%) auf 2,4 Mrd. Pfund. Die Aufwertung des Sterlings zum Euro führte im Vergleich zu einer zusätzlichen Steigerung von 400 Mio. Euro (16%) auf 2,9 Mrd. Euro. Das vergrösserte den Abstand zum nächstplatzierten Rivalen, der Bundesliga, auf über 1 Mrd. Euro. Für die nächsten Jahre hat die Premier League ihre unbestrittene finanzielle Marktführerschaft mit neuen, dreijährigen Fernsehübertragungsrechten (im Wert von über 5,5 Mrd. Pfund ab kommender Saison) abgesichert.
Die Bundesliga an zweiter Stelle deutlich vor La Liga
Die Bundesliga erhöhte ihre Einnahmen um 126 Mio. Euro (7%) auf 1,9 Mrd. Euro in der Saison 2011/12. Damit vergrösserte sie den Abstand auf Platz drei, La Liga, von 27 Mio. Euro auf 107 Mio. Euro. In Landeswährung ist dies das grösste absolute Wachstum unter den «Big Five» Ligen für den Zeitraum 2011/12. Über Dreiviertel des Wachstums sind den beiden grössten deutschen Clubs, Bayern München und Borussia Dortmund, zu verdanken.
Der Schweizer Fussballmarkt bleibt klein im internationalen Vergleich
Andreas Csonka, Direktor bei Deloitte und Leiter des Sportsbusiness in der Schweiz, erläutert die finanzielle Situation der Schweizer Fussballclubs: „Die Schweiz spielt finanziell in einer anderen Liga. Trotz einem weiteren Umsatzwachstum im Vergleich zur Vorsaison ist unsere Super League nicht mit den fünf grossen europäischen Ligen vergleichbar.
Einen Grund sieht Andreas Csonka im Bereich Fernsehrechte: „Knapp 50 Prozent der Erträge der «Big Five» stammen von Fernsehrechten. Der kleine nationale Fernsehmarkt der Schweiz – und nur darauf kann die Super League bauen – bietet nur einen Bruchteil des Vermarktungspotentials wie es in den anderen Ligen möglich ist.“ (Deloitte/mc/pg)