Vor 60 Jahren umrundete der Kosmonaut Juri Gagarin als erster Mann im Weltraum unseren Planeten. Seine Körpergrösse war damals einer seiner Vorteile.
John F. Kennedy übte sich am 12. April bei seiner regulären Pressekonferenz in Washington in Beschwichtigung: „Wir haben erwartet, dass die Sowjets aufgrund ihrer Fortschritte in der Triebwerkentwicklung, wo sie uns voraus waren, die ersten sein würden, einen Mann in den Weltraum zu bringen“, antwortete er, gefragt nach seiner Einordnung der Neuigkeiten aus Moskau, die die Welt an diesem Tag in Erstaunen und Begeisterung versetzt hatten. Die Vereinigten Staaten würden lieber die Führung in anderen wissenschaftlichen Bereichen anstreben, die der Menschheit auf Dauer grösseren Nutzen bringen würden.
Unter strenger Geheimhaltung, wie sie für das russische Raumfahrtprogramm üblich war, hatten es die Sowjets am Morgen geschafft, den 27 Jahre alten Juri Alexejewitsch Gagarin auf einer elliptischen Umlaufbahn in 108 Minuten einmal um die Erde zu schicken und ihn wohlbehalten landen zu lassen. Während des Flugs hatte Gagarin per Funkverbindung vom Blick auf die Erde und seiner Erfahrung der Schwerelosigkeit berichtet – und damit nicht nur die eigenen Landsleute in Ekstase versetzt, die, per nationaler Radioübertragung und öffentlichen Lautsprechern vom historischen Ereignis informiert, angehalten worden waren, alles stehen und liegen zu lassen, um die Errungenschaft auf den Strassen zu feiern. Auf der ganzen Welt wurde der Flug als Meilenstein in der Menschheitsgeschichte bejubelt und bewundert, wenngleich das Ereignis auf Seiten der kommunistischen Länder sogleich auch Anlass zu politischer Propaganda bot.