Gaspreisvergleich: Immer mehr Anbieterwechsel durch Preisexplosion
Saalfeld – Radikale Preisexplosionen im Bereich Energie hat es schon früher gegeben. Die älteren Generationen werden sich an die Ölkrisen von 1973 bzw. 1979/1980 erinnern. Auch jetzt wieder müssen Verbraucher nicht nur für Gas, die Hauptenergiequelle in Sachen Stromerzeugung, sondern auch für Kohle, Öl und erzeugtes CO2 immer tiefer in die Tasche greifen, denn sie sind mit einer wahren Preisexplosion konfrontiert.
Eine Lösung kann ein Gaspreisvergleich und ein sich anschließender Anbieterwechsel sein.
Preisexplosion bei den Energiepreisen hat vielfältige Ursachen
Für diesen rapiden Anstieg der Energiepreise in Deutschland und Europa gibt es gleich mehrere Ursachen. Da ist zunächst der relativ kalte letzte Winter, in dem von den Haushalten mehr Gas verbraucht wurde. Hinzu kommen geringere Gaslieferungen aus Russland. Dadurch sind die Erdgasspeicher nicht ausreichend gefüllt, nämlich nur zu 67 Prozent. 2020 waren es zum gleichen Zeitpunkt noch 94 Prozent, also fast 30 Prozent mehr. Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank führt in seinem Rohstoffbericht aus: „Europaweit liegt der Füllstand mit knapp 75 Prozent ebenfalls deutlich unter dem jahreszeitüblichen Niveau von 90 Prozent.»
Als weitere Ursache für die rasant steigenden Preise gilt die in Europa herrschende Windflaute, durch die sehr viel weniger Strom aus Windkraft in die Netze eingespeist werden konnte, sodass Gas als Alternative zum Einsatz kam. Auch die Kosten für erzeugtes CO2 spielen für den Preisanstieg eine wichtige Rolle und auch die durch Konjunkturpakete weltweit angekurbelte Wirtschaft sowie die große Nachfrage aus China treiben die Energiepreise in die Höhe.
Aufgrund dieser Preisentwicklung, vermutlich werden weiter steigende Preise zu beobachten sein, bleibt den Verbrauchern oft nur ein Gaspreisvergleich mithilfe eines Vergleichsportals und in vielen Fällen die Suche nach einem günstigeren Anbieter, zu dem sie dann wechseln.
Lösung: Suche nach günstigem Gasanbieter
Die immer weiter steigenden Gaspreise sind für viele Haushalte kaum noch zu stemmen, weshalb sich immer mehr Verbraucher auf Vergleichsportalen umschauen und dort nach günstigeren Gasanbietern suchen. Obwohl manche Länder besser durch die momentane Energiekrise kommen alle Händler von den kletternden Preisen betroffen sind, gibt es immer noch preisliche Unterschiede, durch die man Geld sparen kann.
Um einen Gaspreisvergleich vorzunehmen, muss man sich nur ein seriöses Vergleichsportal suchen, dort auf die Seite zum Thema Gaspreisvergleich gehen und die entsprechenden Angaben in das Online-Formular eintragen. In der Regel werden folgende Informationen angefragt:
- Postleitzahl des zu versorgenden Wohnsitzes
- Größe der Wohnung/des Hauses (angegeben in m2)
- Gasverbrauch (möglichst des letzten Abrechnungszeitraumes, in kWh/Jahr)
Die Ergebnisliste, die das System erstellt, zeigt alle verfügbaren Gasanbieter mit den wichtigsten Tarifkonditionen. Man erfährt den zu zahlenden Gaspreis für das erste Jahr, die Dauer der Vertragslaufzeit und der Preisfixierung sowie weitere Bestandteile, etwa Boni oder sonstige Vergünstigungen bzw. Sonderregelungen (z. B. beim Abschluss eines Black Friday Tarifs).
Durch einen Klick auf den Anbieter wird man auf eine Zwischenseite weitergeleitet, auf der man weitere Informationen zum Procedere im Falle eines geplanten Wechsels erhält. Es besteht die Möglichkeit, gleich den Anbieterwechsel bzw. die Anmeldung als Neukunde zu beantragen. Der gesamte Vorgang kann also über das Vergleichsportal gestartet und online abgewickelt werden. Dazu muss man lediglich die folgenden Formulare ausfüllen, die die folgenden Themenfelder abfragen:
- Adresse des Neukunden
- Informationen zum Gas-Anschluss
- Abfrage der Zahlungsdaten
- Anforderung einer Bestätigung
Kündigung durch den neuen Versorger?
Im Regelfall übernimmt der neue Gasanbieter sogar die Kündigung des alten Vertragsverhältnisses, allerdings nur, wenn es sich nicht um eine sogenannte Grundversorgung handelt oder ein Sonderkündigungsrecht besteht. In diesen Fällen ist die Kündigungsfrist bzw. die Frist zur Wahrnehmung des Sonderrechts von 14 Tagen zu kurz oder besser gesagt die Bearbeitungszeit, die der neue Anbieter für die Kündigung benötigen würde zu lang.
Das erwähnte Sonderkündigungsrecht hat man bei Preiserhöhungen durch den Anbieter, bei einem Umzug sowie einer nicht machbaren bzw. nur durch einen höheren Gaspreis mögliche Weiterversorgung am neuen Wohnsitz. Zum Thema Kündigungsfrist sollte man den aktuellen Vertrag studieren, denn dort müssen die Kündigungsfristen enthalten sein.
Worauf beim Gasanbieterwechsel zu achten ist
Wer den Gasanbieter wechseln möchte, um Geld zu sparen, der sollte nach einem Anbieter Ausschau halten, der eine vorteilhafte Preisgarantie anbietet und zugleich eine kurze Vertragslaufzeit. Die Preisgarantie schützt den Verbraucher vor plötzlichen, stark steigenden Gaspreisen, die kurze Vertragslaufzeit gibt ihm die Möglichkeit, schnell aus dem Vertrag zu kommen, wenn der Anbieter die Preise tatsächlich anhebt.
Achten sollt man auch darauf, ob die Bonuszahlungen tatsächlich kostendeckend sind. Vereinzelt setzen Anbieter noch auf diese Strategie. Sie nehmen im ersten Vertragsjahr ein Minusgeschäft in Kauf und wenn der Kunde danach bleibt, zahlt er deutlich mehr, wodurch das Unternehmen den Verlust aus dem ersten Jahr ausgleicht.
Praxistipp zur Kündigung: Nimmt man die Kündigung des bestehenden Vertrags selbst vor, ist es ratsam, schriftlich zu kündigen und das Schreiben per Einschreiben mit Rückschein zu versenden. So ist man rechtlich abgesichert und hat einen Nachweis, dass die Kündigung fristgerecht eingegangen ist. Beim Verfassen der Kündigung ist besonders darauf zu achten, dass diese alle wichtigen Angaben enthält. Vor allem das Datum, der Name, die Kunden- bzw. Vertragsnummer, der Kündigungsgrund, ein Hinweis auf ein mögliches Sonderkündigungsrecht sowie eine Formulierung hinsichtlich der Kündigung zum nächstmöglichen Termin und die Unterschrift sollten enthalten sein. (WP/mc/hfu)