GE leidet weiter unter Pandemie – Milliardenverlust durch Jet-Leasingsparte

GE-CEO Larry Culp.

Boston – Der Mischkonzern General Electric (GE) leidet auch zu Jahresbeginn weiter unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Dabei laufen vor allem die Geschäfte im Luftfahrtbereich weiter schlecht. Lichtblick sind die erneuerbaren Energien, die General Electric satte Auftragszuwächse bescheren. Allein diese können jedoch die Rückgänge in den anderen Sparten nicht ausgleichen. Im ersten Quartal sanken daher die Umsätze um 12 Prozent auf 17,1 Milliarden US-Dollar (rund 14,1 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Dienstag in Boston mitteilte. Das bereinigte Ergebnis der industriellen Geschäfte, eine für GE wichtige operative Kennziffer, sank um ein Fünftel auf 828 Millionen Dollar.

Im Zusammenhang mit der angekündigten Fusion der Flugzeugleasingsparte Gecas mit dem irischen Konkurrenten AerCap verbuchte GE eine milliardenschwere Belastung. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre des Konzerns ein Verlust von knapp 2,9 Milliarden Dollar. GE hatte die Transaktion Mitte März angekündigt, hierfür sollen von Aercap rund 24 Milliarden Dollar in bar an General Electric fliessen. Zudem erhalten die Amerikaner einen Anteil von rund 46 Prozent am neuen Unternehmen in Form von 111,5 Millionen Aktien, die sie nach einer Halteperiode wieder veräussern können. Mit Abschluss der Transaktion soll der US-Konzern dann nochmals eine Milliarde Dollar in Aercap-Aktien oder bar erhalten.

Verstärkter Fokus auf Industriegeschäfte
Damit will sich GE noch stärker auf seine Industriegeschäfte konzentrieren. Im fortgeführten Geschäft erzielte GE im vergangenen Quartal einen kleinen Gewinn. Operativ liess die Luftfahrtsparte weiter Federn und verzeichnete prozentual zweistellige Rückgänge bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis. Dabei belastete die pandemie-bedingte Krise in der Luftfahrtindustrie. Aber auch die Energiesparte, in der unter anderem das Kraftwerksgeschäft gebündelt ist, verzeichnete Umsatzrückgänge, konnte ihre Verluste jedoch reduzieren. Die Entscheidung des Konzerns, keine neuen Aufträge für Kohlekraftwerke mehr anzunehmen, drückte in der Sparte auch auf den Auftragseingang. Auch die Medizintechnik steuerte weniger Umsatz und Gewinn bei.

Dagegen bleibt das Geschäft mit erneuerbaren Energien wie Wind- und Wasserkraft sowie Solar auf Kurs und konnte bei Auftragseingängen und Umsatz zulegen und seine Verluste deutlich eindämmen.

Den Ausblick für 2021 bekräftigte General Electric. Dieser sieht unter anderem ein organisches Umsatzwachstum der Industriegeschäfte im niedrigen einstelligen Prozentbereich vor. Ausgeklammert sind dabei Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe. Im ersten Quartal stand hier noch ein Minus von 10 Prozent. Auch die bereinigte Marge im Industriebereich soll sich verbessern. (awp/mc/ps)

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