Boston – Die kriselnde US-Industrie-Ikone General Electric (GE) hat im zweiten Quartal deutlich weniger verdient. Anhaltende Probleme in der Kraftwerksparte und anderen Bereichen liessen den Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 736 Millionen Dollar einbrechen. Das teilte der Siemens -Konkurrent am Freitag in Boston mit.
Immerhin konnte GE den Umsatz dank Zuwächsen im Öl- und Gasgeschäft sowie in den Sparten für Luftfahrt und Medizintechnik um gut drei Prozent auf 30,1 Milliarden Dollar erhöhen.
Erwartungen übertroffen
Insgesamt übertrafen die Ergebnisse die Prognosen der Analysten. Der Aktienkurs legte vorbörslich leicht zu. Konzernchef John Flannery sagte, die Zahlen hätten «im Rahmen der Erwartungen» gelegen. Man mache Fortschritte dabei, GE «einfacher und stärker» aufzustellen.
Tiefgreifender Konzernumbau
Der über 125 Jahre alte Dino der US-Wirtschaft, dessen Wurzeln auf den Glühbirnen-Erfinder Thomas Edison zurückgehen, befindet sich nach schlechten Erfahrungen in der Finanzkrise schon seit geraumer Zeit in einem tiefgreifenden Konzernumbau. Die Finanztochter GE Capital, die einst die Hälfte des Umsatzes machte, wurde weitgehend abgewickelt.
Flannery ersetzte vor knapp einem Jahr den viel kritisierten Jeff Immelt, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Bislang hält sich sein Erfolg aber in Grenzen. Wegen der anhaltend schlechten Kursentwicklung flog die GE-Aktie im Juni sogar erstmals nach über 110 Jahren aus dem US-Leitindex Dow Jones. (awp/mc/pg)