Das neue iPhone 5C. (Foto: Apple)
Cupertino – Apple bringt erstmals ein etwas günstigeres neues iPhone zusätzlich zu einem Top-Modell auf den Markt. Der Konzern stellte am Dienstagabend wie erwartet ein iPhone 5C mit einem Gehäuse aus Plastik in bunten Farben vor. Zusammen mit einem neuen Spitzen-Modell ersetzt es das ein Jahr alte iPhone 5. Die Top-Version mit dem Namen iPhone 5S kann jetzt den Benutzer am Fingerabdruck erkennen. Dafür ist ein Scanner im typischen runden Knopf unter dem Bildschirm versteckt.
Apple steht zunehmend vor der Herausforderung, dem Absatzboom bei preiswerteren Android-Smartphones entgegenzutreten. Sie nahmen dem iPhone zuletzt Marktanteile ab. Bisher hatte Apple einfach ältere iPhone-Versionen günstiger angeboten, sobald ein neues teures Nachfolgemodell auf den Markt kam. Das iPhone 5C hat denselben Chip und dieselbe Kamera wie das Vorgängermodell iPhone 5 – es ist gewissermassen das gleiche Telefon in einem Plastik-Gehäuse. Es wird in den Farben Grün, Weiss, Blau, Rot und Gelb ausgeliefert.
Doppelt so schneller Chip
Das Spitzenmodell iPhone 5S sieht äusserlich wie das bisherige Handy aus, hat aber unter anderem einen doppelt so schnellen Chip, eine bessere Kamera und neue Funktionen bekommen. Als zusätzliche Farbe kommt Gold zu Schwarz und Silber hinzu. Die Bildschirm-Grösse ist unverändert, während die Konkurrenz auf grössere Displays setzt.
Fingerabdruck statt Passwörter
Der Fingerabdruck-Sensor soll es Nutzern leichter machen, die keine Lust auf Passwörter haben. Der Fingerabdruck werde verschlüsselt auf dem Handy gespeichert und keinen anderen Programmen zugänglich gemacht, versicherte Apple.
Im iPhone 5S baut Apple erstmals einen 64-Bit-Chip in ein Smartphone ein, wie man sie aus PCs kennt. Dadurch werde das 5S rund 40 Mal so schnell wie das gut sechs Jahre alte Original-iPhone. Die Batterielaufzeit wurde verbessert und jetzt könne man 10 Stunden im UMTS-Netz telefonieren oder mit dem superschnellen LTE-Datenfunk im Internet surfen.
Grössere Pixel
Die aktive Fläche des Kamera-Sensors wurde um 15 Prozent erweitert, die Pixel sind jetzt grösser. Zudem können Apps wie zum Beispiel Fitness-Anwendungen erkennen, ob ein Nutzer läuft oder fährt.
iOS 7 kommt am 18. September
Zudem bringt Apple am 18. September das runderneuerte Betriebssystem iOS 7 auf den Markt. Die iWork-Büroprogramme werden künftig kostenlos sein, kündigte Cook an. Das ist ein Angriff auf entsprechende Bezahl-Angebote von Microsoft und die für Verbraucher kostenlosen Google -Apps.
Apple-Chef Tim Cook begann den Abend wie üblich mit neuen Zahlen. Im kommenden Monat werde das iOS-Betriebssystem die Marke von 700 Millionen Geräten überschritten haben, kündigte er an. Mit iOS laufen die iPhones, die iPad-Tablets und der Multimedia-Player iPod touch. Vom konkurrierenden Google-System Android wurde jüngst eine Milliarde verschiedener Geräte aktiviert. (awp/upd/mc/pg)